• ¡vocabolairyum!

    Projektleitung: Ursina Heierli und Simon Küpfer
    Institution: KS Hohe Promenade, Zürich (HoPro)
    Kontakt: ursina.heierli@kshp.ch

    Sprachverständnis durch individualisierbares, vernetztes und mehrsprachiges Wörterlernen mit mobiler App "Anki" nachhaltig fördern und so auch Sprachlernkompetenz erweitern

    Beschreibung

    Wörterlernen im Karteikasten-System (nach Leitner) ist nachweislich höchst effektiv, da Wörter individualisiert und zeitlich gestaffelt effizient und nachhaltig gelernt werden können (siehe Paul Nation, The Four Strands, Innovation in Language Learning and Teaching, 2020-10-30). Das haben auch App-Entwickler erkannt, entsprechende Anwendungen sind ebenso verbreitet wie beliebt, z.B. quizlet.

    In unserem Projekt gehen wir einen Schritt weiter, um Mängel, die vom kurzfristigen, vorwiegend prüfungsorientierten "Bulimie"- oder Listenlernen bekannt sind, innovativ zu beheben: Die Schüler/-innen (SuS) erhalten stützende Lernhilfen, die sowohl aus der Sprache selbst stammen (z.B. Wortverwandtschaften, Syn- und Antonyme, Wortbildung, Beispielsätze etc.), als auch Verbindungen zu anderen Sprachen aufzeigen (germanische und romanische Sprachen inkl. Latein).

    Ausserdem soll dieses Vernetzungsangebot sowie die Möglichkeit, Wörter während Wochen und Monaten verteilt zu lernen, die Lernenden dazu anregen, die Verantwortung und Gestaltung des Wörterlernens zunehmend zu übernehmen und den eigenen Lernprozess aktiv zu gestalten.

    Kärtchenlernen, Merkhilfen sowie Abfragemöglichkeiten, z.B. mittels Übungen oder Tests, sind Aspekte, die wir in einer einzigen Anwendung für SuS und Lehrpersonen (LP) integrieren möchten. Damit wird ermöglicht, Wörter vernetzt, individualisiert und nachhaltig zu lernen, zu üben und abzufragen. Zudem möchten wir anhand von kurzen Lernsequenzen oder Modulen für einzelne GER-Niveaus (A1-B2) exemplarisch aufzeigen, wie Wörter situationsgerecht trainiert werden können.

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Unsere Vision: Die Lernenden sollen aus vielfältigen, von uns bereitgestellten Lernhilfen fürs Wörterlernen die für sie passenden auswählen, um damit motiviert und effizient zu lernen. Wir beabsichtigen, dazu ein reiches Angebot zur Vernetzung sowohl innerhalb der einzelnen Sprachen als auch zwischen den Sprachen bereitzustellen.

    Um den SuS zu ermöglichen, Wörter und Kärtchen effizient zu lernen, orientieren wir uns insbesondere an folgenden Aspekten:

    - Hinweise auf etymologisch verwandte Wörter in verschiedenen Sprachen (L: amor, F: amour)

    - Aufzeigen von Wortverwandtschaft: Z.B. Wörter, die vom selben Stamm abgeleitet sind (F: aimer, amour)

    - Synonyme, Antonyme (F: l’amour vs. la haine)

    - Beispielsätze/Kontext (Sp: A la pareja le gusta comer pescado.)

    - Nutzen (?!) der sog. «falsche Freunde» (I: il burro “Butter”, Sp: el burro “Esel”)

    - Vertonung (Aussprache, evtl. mit “text-to-speech"-Technologie)

    - Veranschaulichung durch Bild (und evtl. auch vereinzelt Video)

    - Abfragemöglichkeit (Eintippen, Lückentext-Modus)

    - Involvement Load (Schaffen von emotionalen Lernsituationen, welche es ermöglichen sich Wörter langfristig zu merken)

    - Verknüpfungen fördern, indem man auch Beiläufiges miteinbezieht (siehe unter anderem auch M. Spitzer, “Sie können das Gehirn nicht daran hindern, dass es lernt.”)

    Für unser Projekt werden wir ausgewählte Kapitel/Lektionen verbreiteter Lehrmittel verschiedener Sprachen auswählen, anhand derer wir beispielhaft sichtbar machen, wie man besonders effizient und nachhaltig lernen kann. Dies möchten wir exemplarisch für verschiedene Sprachstufen/Niveaus/Klassenstufen durchführen. Durch konstantes Aufzeigen solch vernetzter und als hilfreich empfundener Lernhilfen werden Lernende motiviert, solche für andere Wörter gleich selbständig zu erarbeiten und für sich zu erfassen (Individualisierung).

    Wir sind der Meinung, die formulierten Ziele nur mit Hilfe eines digitalen Tools, nämlich mit Anki (Webanwendung und mobile Apps), verwirklichen zu können, da

    - diese das Leitner-System mit “spaced repetition” ermöglicht (auf individuelle Wörterkenntnisse angepasstes und

    qualitatives Lernen)

    - mit umfangreichen Wörterlisten (mehrere Tausend Items) gearbeitet werden kann

    - der csv-Upload unterstützt wird (weitverbreiteter Standard, einfache Handhabung für Im- und Export)

    - zahlreiche Add-Ons spezifische Bedürfnisse abzudecken ermöglichen

    - Wörter vom Endanwender jederzeit individuell angepasst werden können

    - die Lern- und Abfragebedürfnisse des Anwenders durch sog. Layouts individuell eingestellt werden können (z.B. ein Layout für Französisch, ein weiteres Layout für Französisch mit Hinweisen zu Latein, ein Layout für Italienisch ohne/mit Beispielsätzen etc.)

    - Wörter (= „Notizen“ in Anki) spezifisch getaggt werden können (siehe auch unter 7. Nutzen)

    Wir planen auch eine Einführung in die Methodik/App zuhanden von SuS/LP, evtl. mithilfe von

    www.fremdsprachenwerkstatt.ch

    Wirkung

    Nutzen für Lernende und Lehrende ergibt sich u.a. in folgenden Bereichen:

    - Förderung des Bewusstseins für historische Sprachentwicklung (Etymologie)

    - Wortbildung in einzelnen Sprachen

    - Kennenlernen von Wörter-Lernmethoden

    - Nachhaltiges Lernen (Transfer vom Wörterlernen auf andere Fächer/Gebiete möglich)

    - Möglichkeit, Wörterlernen in mehreren Sprachfächern zeitlich zu koordinieren, z.B. gleichzeitig dieselben Themen

    - SOL während der Fachlektionen und ausserhalb des Unterrichts

    - Förderung der sog. language awareness von Lernenden und Lehrenden

    - SuS lernen mit Anki ein Tool/App kennen, das sie sehr spezifisch auf ihre Bedürfnisse anpassen können und

    sollen, das nicht nur für Sprachen und auch später im Studium vielseitig angepasst und eingesetzt werden kann.

    - Einblick in Open Source Gedanke (werbefrei)

    - Bezug zu in Zürcher Mittelschulen stark verbreiteten Lehrmitteln (z.B. F: dis donc, envol lycée, L: prima.nova

    bzw. Nachfolger im gym2022, I: Tracce, Sp: Impresiones)

    - Sortier- und Filterbarkeit nach tags nach individuellem Bedarf

    - selbstbestimmt eine Lerneinheit aus tags zusammenstellen (z.B. Lehrmittel, Lektion, thematische Einheit usw.)

    - ¡vocabolairyum! kann auch auf weitere Sprachen (z.B. Englisch, Altgriechisch) erweitert werden

    SAMR-Modell

    Erläuterung zum SAMR-Modell.

    Das vorliegende Projekt kann im SAMR-Modell bei «Modification» eingeteilt werden, weil mit Anki auch z. B. Ton oder Bild integriert werden können.

     
  • Asterisk* – Wort für Wort nach den Sternen greifen

    Projektleitung: Katja Vogel (Latein)
    Institution: Realgymnasium Rämibühl, Zürich
    Kontakt: katja.vogel@rgzh.ch

    Neuer Zugang zur Wortschatzarbeit im gymnasialen Sprachunterricht: Es wird sukzessive eine Online-Plattform aufgebaut, auf welcher der Wortschatz, ausgehend von Basiswörtern, durch Ableitung und Komposition als konstellatives System dargestellt ist.

    Produkt

    Die technische Umsetzung des Projekts ist nicht gelungen, weshalb kein Produkt vorliegt, die Idee aber nach wie vor sehr interessant. Vielleicht möchte sie jemand in anderer Form realisieren? 

    Beschreibung

  • Hypervideos zur Förderung interkultureller Sensibilität und pragmatischer Kompetenz

    Projektleitung: Gloria Lurati und Sara Alloatti
    Institution: Kantonsschule Küsnacht, MNG Rämibühl
    Kontakt: gloria.lurati@kkn.ch

    In diesem Projekt werden authentische Videos für den Fremdsprachenunterricht zu Hypervideos angereichert mit dem Ziel, die interkulturelle Sensibilität und die pragmatische Kompetenz zu fördern.

    Produkt

    Das Endprodukt ist über diesen Linkfür DLH-Mitglieder verfügbar. Das für den Zutritt notwendige Passwort befindet sich im Post über die Produktpublikation im DLH-Community-Team und kann über diesen Link abgerufen werden.

    Beschreibung

  • Maschinelle Übersetzungstools zur Förderung von Sprachmittlungs-Kompetenz

    Projektleitung: Dr. Sara Alloatti (Italienisch) und Letizia Martini (Italienisch und Französisch)
    Institution: MNG Rämibühl, Zürich
    Kontakt: sara.alloatti@mng.ch

    Maschinelle Übersetzungstools zur Förderung von Sprachmittlungskompetenz:  Das geplante Dossier schafft eine Übersicht zum Stand der Forschung in diesem Bereich, bietet im zweiten Teil Unterrichtsideen an, die sowohl den Schülerinnen und Schülern wie auch den Lehrpersonen das Potenzial und die Grenzen solcher Tools aufzeigen. Ganz konkrete Unterrichtsszenarien werden im dritten Teil angeboten, wobei die Übungen für das Fach Italienisch leicht auf andere Fremdsprachen übertragen werden können.

    Produkt

    Hier geht es zum Produktdes Projekts.
     

    Beschreibung

  • MOOCS Französisch A2

    Projektleitung: Giuseppina Lisi (giuseppina.lisi@bbw.ch), Doris Würzer, Heike Sonntag, Fabiola Reust und Elly Kontoleon
    Institution: BMS Winterthur
    Kontakt: Giuseppina Lisi (giuseppina.lisi@bbw.ch)

    Die Lernenden erarbeiten sich vor dem Eintritt in die Berufsmaturitätsschule das Ausgangniveau A2 in einem von LP begleiteten E-Learning-Programm.

    Produkt

    Interessierten steht hier der Projektbericht (PDF, 270KB) zum Download zur Verfügung.

     

    Projektvorstellung in einem Video-Call im Januar 2023

     

    Beschreibung

    Beim Eintritt in die Bildungsgänge der BM 2 stellen die Französischlehrpersonen fest, dass die Kenntnisse und Kompetenzen der Studierenden im Fach Französisch (oft nur A1) ungenügend sind. Gefordert wird das Ausgangsniveau A2. Dies führt dazu, dass viele Studierende grosse Schwierigkeiten haben, im Fach Französisch genügende Semesternoten zu erreichen und die BMS erfolgreich abzuschliessen.

    Mögliche Ursachen:

    • grosser zeitlicher Unterbruch zwischen dem Besuch der Sekundarstufe und dem BM-Eintritt
    • Lernende, welche die Sek B besucht haben, haben weniger Französischunterricht erlebt als diejenigen, welche die Sek A besucht haben. Teilweise wurde im 9-ten Schuljahr gar kein Französisch mehr besucht.
    • z.T. mangelndes Interesse in der Vorstufe
    • wenig Möglichkeiten, sich mit den Inhalten einer Sprache auseinanderzusetzen
    • wenig oder keine Vorbereitung auf den Eintritt in das Studium der BM 2 (prüfungsfreier Eintritt in die BMS ist derzeit mit einer Durchschnittsnote 5 im EFZ möglich)
    • Priorisierung Mathematikvorbereitung: Mathematiknote Aufnahmeprüfung zählt bei TALS-Lernenden 4-fach, Französisch 1-fach

    Die im bisherigen Rahmen zu Beginn des BM-Schuljahres von der BMS Winterthur angebotenen Repetitionskurse von 4 – 5 Abenden genügen nicht, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erreichen. Die Studierenden sind zu diesem Zeitpunkt bereits stark gefordert und können so die Französischlücken nicht schliessen.

    Technische Voraussetzung: Lernende haben einen Computer bereits vor BM-Start zu Verfügung.

    Digitale Arbeitsmittel: Für die synchronen Einheiten wird MS Teams eingesetzt. Die Kursadministration erfolgt auf MS Teams. Dort sind die Lernziele der einzelnen Lernetappen kommuniziert, die Anleitungen, Lernvideos, Übungen sind auf MS OneNote übersichtlich strukturiert abgelegt. Für das E-Learning wird das Lernprogramm “Mindsteps” im Kurs eingebaut. Individualisiert kann so jeder Lernende seine Lücken mit einem adaptiven Lernprogramm schliessen.

    Projektziele:

    • Alle (neueintretenden) Lernenden sind am ersten Schultag mit dem entsprechenden Niveau (A2) für den Französischunterricht an der BM bereit.
    • Lernende werden hinsichtlich ihrer Kompetenzentwicklung (Schreiben, Lesen, Hören Sprachbetrachtung) so begleitet, dass sie die BM erfolgreich absolvieren können.
    • Die BM-Lernenden können nach Abschluss der BM nicht nur fachliche Kompetenzen, die der BM-Lehrplan vorgibt, ausweisen. Ihre ICT-Kompetenzen werden durch dieses Projekt gefördert, insbesondere ihre Selbstkompetenzen.
    • Nach einer Kickoff-Veranstaltung (Online) begleiten die Lehrpersonen das E-Learningprogramm der Kursbesuchenden. Im ersten Quartal des BM-Schuljahres läuft das Programm weiter.
    • Der Hilfeschrei der Französisch-Lehrpersonen wird gehört und mit diesem Projekt wird eine Problemlösung gesucht, damit Französischlehrpersonen erfolgreich die Lernenden zum Zielniveau B1 bringen können. Die Zufriedenheit aller steigt.
    • Lernende sollen in Zukunft nicht wegen mangelnden Kenntnissen im Fach Französisch die BM verlassen müssen.

    Innovationspotential:

    Blended Learning Programm

    Eine Art MOOC wird für die Erreichung des BM-Französischausgangsniveau A2 entwickelt. Dieses Programm kann vor Eintritt oder während des ersten BM-Quartals eingesetzt werden. Die Inputveranstaltungen finden im digitalen Lernraum statt. Wissensvermittlung erfolgt mittels synchronen Einheiten und mittels Lernfilmen. Die Lernenden können individualisiert ihre riesigen, grossen oder kleinen Französischlücken schliessen. Innovativ wird MS Teams mit dem adaptiven Lernprogramm, Mindsteps, verzahnt. Die Lehrpersonen mentorieren die Lernenden digital. Die Lernenden sollen verbindlich die Etappenziele erreichen. Die Lehrperson beobachtet den Lernstand der Kursteilnehmenden, wählt individuell dem Niveau des Lernenden entsprechend nächste Lerngegenstände.

    So findet eine sinnvolle Verzahnung von E-Learning-Inhalten, die durch die Lernenden zu Hause erarbeitet werden und Besprechungen, in denen das Erarbeitete beurteilt und vertieft wird, statt.

    Durch den Einsatz dieser Lernmethode werden die Studierfähigkeit, die Selbstorganisation und Selbstwirksamkeit gefördert.

    Innovativ ist in diesem Projekt, dass der Lernraum rein digital ist. Lernende können ortsunabhängig, meist zeitlich flexibel Französisch lernen.

    Ein Setting, in dem Lehrpersonen die Theorie mit Lernfilmen, Fernunterrichtseinheiten vermitteln und die Lernenden individuell durch ein adaptives Lernprogramm begleiten, ist neu.

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Lernende wie Lehrende

    Präsenzveranstaltungen (in Präsenzvorbereitungskursen) könnten eventuell vor BM-Eintritt (coronabedingt, Auslandaufenthalt, Arbeit, Absolvieren der RS) nicht besucht werden.

    Es werden Konzepte erarbeitet, die sich in der Ferne umsetzen lassen.

    Die Lernenden werden durch ein E-Learning Programm geführt. Die Inhalte, die sie sich selber aneignen müssen, sind klar definiert. Es gibt einen Zeitplan, der vorgibt, welche Kompetenzen bis wann erwartet werden.

    Wissensvermittlung: Diese erfolgt mit Erklärfilmen, die auf MS sauber strukturiert abgelegt sind.

    Anwenden/Üben: Das adaptive Lernprogramm, Mindsteps, ist die grosse Stütze beim Anwenden, Trainieren. Mit Mindsteps erhalten die Lernenden automatisierte Rückmeldungen zu ihren Leistungen. Auch werden Quizfragen auf Forms, die BM-spezifisch sind, entwickelt.

    Evaluation des Lernstandes: In Quizform wird eine Wissensüberprüfung durchgeführt. So ermitteln die Lehrpersonen den Lernstand der Lernenden und geben individualisierte Rückmeldungen.

    Wirkung

    Zwischenziel 1

    Lehrpersonen: Konzept E-Learning Programm wird erstellt. Die E-Tools für deren Umsetzung werden definiert. Fachliche Inhalte des Programms (ICT-Kompetenzen, Fachvermittlung) werden definiert.

    Lernende: Konzept E-Learning-Programm wird erstellt. Die E-Tools für deren Umsetzung werden definiert.

    Zwischenziel 2

    Die Berufsmaturitätsschule Winterthur entwickelt die E-Tools für die Lehrenden und für die Lernenden. Die Einführungen Lernende und Lehrende finden gemäss diesem Einführungskonzept statt.

    Zwischenziel 3

    Der von der Berufsmaturitätsschule Winterthur erarbeitete Pilotlauf wird evaluiert und weiterentwickelt. Im Folgeschuljahr kommt das ergänzte und überarbeitete Konzept zum Tragen.

    ZIEL

    Die Lehrpersonen gestalten den digitalen Französischlernraum (nicht im Präsenzschulzimmer), um das Französischausgangsniveau der Lernenden zu erhöhen.

    Die Lernenden sind ab dem ersten BM-Schultag für den Französischunterricht bereit. Sie schliessen die BM erfolgreich ab, erwerben die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen und werden hinsichtlich der allgemeinen Bildungsziele gefördert.

    NUTZEN

    Das neue Programm kann auch beim Präsenzunterricht hilfreich eingesetzt werden kann. Lernende können in ihrem Lerntempo die Lernvideos zu den fachlichen Themen anschauen, nochmals üben und so repetieren. In ihrem Lerntempo können sie mit Mindsteps trainieren. Ist das Konzept einmal entwickelt, kann es immer wieder eingesetzt, variiert und weiterentwickelt werden. Lernende anderer BM-Schulen könnten auch daran teilnehmen.

    Ressourcen werden geschont, Lehrpersonen haben mehr Luft für den eigentlichen BM-Stoff (Zielniveau B1 kann mit mehr Ruhe angestrebt werden). So haben Lehrpersonen mehr Ressourcen für die individuelle Begleitung der Lernenden.

     
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  • Open-Notebook-Maturaprüfungen im Fremdsprachenunterricht

    Projektleitung: Patricia Würscher und Sara Alloatti
    Institution: Kantonsschule Uetikon am See
    Kontakt: patricia.wuerscher@kuezh.ch; sara.alloatti@kuezh.ch

    Open-Notebook-Maturaprüfungen entwickeln

    Beschreibung

    Kompetenz- und Handlungsorientierung, transversale Kompetenzen, maschinelle Übersetzungstools und KI sind vier Schlagworte, die die Curriculumentwicklung im Fremdsprachenunterricht zunehmend beeinflussen, da sie eine neue Prioritätensetzung bei den Lernzielen mit sich bringen. Dies erfordert auch eine Anpassung der Maturaprüfung. Das Projekt “Matura der Zukunft” im Kanton Aargau hat in den letzten Jahren neue Prüfungssettings vorgeschlagen, konkrete Beispiele aus der Fremdsprachenpraxis fehlen aber noch.

    Die KUE hat Neuland betreten. Für die Hausmatura im Schuljahr 2021/22 haben sich die Fremdsprachenlehrpersonen entschieden, neue Wege zu gehen und die Prüfungen zumindest teilweise im “Open-Notebook-Modus” durchzuführen. So wurde beispielsweise im Fach Französisch die Hälfte der schriftlichen Maturitätsprüfung von den Lernenden mit digitalen Hilfsmitteln durchgeführt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Richtung stimmt, dass aber noch viel an den Aufgaben selbst, an den Kriterienrastern und an der Erprobung alternativer Prüfungssettings gefeilt werden muss. Dies ist das Ziel des vorliegenden Projekts. Auch soll geprüft werden, inwieweit es bei bestimmten Prüfungsformaten sinnvoll ist, a) den Zugriff auf bestimmte Tools einzuschränken (z.B. über Safe Exam Browser), b) Prozesse dokumentieren zu lassen und c) Redlichkeitserklärungen unterschreiben zu lassen. Der Bedarf an Austausch zu dieser Herausforderung ist gross und wird an der KUE bereits intensiv gepflegt. Nun gilt es, den Kreis zu erweitern, um weitere Mittelschulen in den Diskurs einzubeziehen und Prozesse und Ergebnisse zu dokumentieren. So ist es auch unser Ziel, eine Palette zeitgemässer, von mehreren Schulen als valide, objektiv und reliabel akzeptierter Aufgaben für Open-Notebook-Maturaprüfungen in den Fremdsprachen zusammenzustellen.

    Die geplanten «Open-Notebook-Formate» stehen dabei im Einklang mit:

    ➢ dem Reglement für die Maturitätsprüfungen an den Gymnasien des Kantons Zürich:

    o § 11. 1 Die Schülerinnen und Schüler haben die Prüfungsarbeiten selbständig auszuführen. Bei den schriftlichen Prüfungen werden sie von einer Lehrperson beaufsichtigt. 2 Die erlaubten Hilfsmittel werden von den prüfenden Lehrpersonen im Einvernehmen mit der Schulleitung festgelegt. Die Expertinnen und Experten werden darüber sowie über notwendige Erklärungen, die vor Beginn der Arbeit gegeben wurden, informiert.

    ➢ dem BYOD-Konzept des Kantons: nicht mehr realisierbar sind Prüfungen mit Schulgeräten (ausser in Einzelfällen) weil diese in Folge des BYOD-Konzepts zum grössten Teil abgeschafft wurden.

    ➢ der Wegleitung zur Notengebung der Kantonsschule Uetikon am See, S. 3:

    o Open Book-Prüfungen werden mit zunehmender Reife der Schülerinnen und Schüler selbstverständlich. Dazu gehört auch der Einbezug des Internets; dieser muss aber vorgängig geübt werden und die Schülerinnen sollen mit der Problematik des Plagiierens bekannt gemacht werden.

    Wir zielen dabei auf die Erarbeitung konkreter Prüfungsformate und -Aufgaben, bei denen:

    ➢ die Eigenleistung der Maturandinnen und der Maturanden klar ersichtlich ist;

    ➢ der kompetente und kritische Umgang mit im Vorfeld definierten Tools unter Beweis gestellt wird;

    ➢ die Fähigkeit, in Ko-Konstruktion mit den Algorithmen, authentische, zielgruppenadäquate, situationsgerechte Texte und zielführende Texte zu gestalten geprüft wird.

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Grammatikübungen oder Übersetzungen als wesentlicher Bestandteil von Maturaprüfungen sind nicht mehr zeitgemäß, da sie die in Zukunft erforderliche kommunikative Handlungskompetenz nicht erfassen: Wir wollen den kompetenten Umgang mit den digitalen Werkzeugen, die unseren Lernenden zur Verfügung stehen, ebenso prüfen wie die individuelle und autonome Fremdsprachenkompetenz. Da diese Werkzeuge bereits im Unterricht eingesetzt werden, sollen sie auch punktuell in Prüfungen eingesetzt werden können. So wurde an der KUE bereits 2022 ein Teil der Maturitätsprüfung in den Fremdsprachen als Open-Notebook-Prüfung konzipiert und durchgeführt.

    Aus den Rückmeldungen und Empfehlungen der Fachkreise nach der Durchführung der ersten Open-Notebook-Matura an der KUE wurde deutlich, dass eine weitere Vertiefung, Präzisierung und Diversifizierung bei der Entwicklung weiterer geeigneter Aufgabenstellungen für Open-Notebook-Prüfungen sowie bei der Definition von Bewertungskriterien und Bewertungsrastern für die Schülerprodukte notwendig ist. Gerade weil alle digitalen Werkzeuge einbezogen werden können, müssen die Aufgabenstellungen klar und eindeutig formuliert sein. Die geeignetsten Kriterien, um den kompetenten, reflektierten und kritischen Umgang mit Übersetzungswerkzeugen zu bewerten, waren bisher die Kriterien der Adäquatheit und Authentizität. Die bestehenden Raster sollten jedoch je nach Aufgabenstellung weiterentwickelt und frühzeitig genug in den Maturaklassen eingeführt werden, um einen reflektierten und kompetenten Umgang mit den Werkzeugen zu trainieren. Aufgaben für die Maturaprüfungen sowie für die notwendige Vorbereitung im Unterricht werden mit dem jeweiligen Raster gesammelt und auf einer frei zugänglichen Website veröffentlicht.

    Wirkung

    Das Projekt zielt darauf ab, ein schulübergreifendes Netzwerk mit anderen Fremdsprachenexperten aufzubauen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung der Maturaprüfungen zu arbeiten. Der Hauptnutzen des Projekts liegt daher einerseits im Aufbau von Fachexpertise im Bereich “Open-Notebook-Leistungsnachweise” unter Fremdsprachenlehrkräften über die Schulgrenzen hinaus und andererseits in der Erstellung einer frei zugänglichen Sammlung von Prüfungsaufgaben für Open-Notebook-Maturaprüfungen, in der sowohl solche Prüfungsaufgaben als auch Empfehlungen für die notwendige Vorbereitungsarbeit mit den Klassen gesammelt werden.

     

    SAMR-Modell

    Erläuterung zum SAMR-Modell.

    In Bezug auf das SAMR-Modell ist eine Neugestaltung der Maturitätsprüfung, die die Kompetenz- und Handlungsorientierung in den Vordergrund stellt und gleichzeitig den Einsatz verschiedener digitaler Werkzeuge (wie z.B. maschinelle Übersetzungstools und Textgeneratoren) ermöglicht, im Bereich der Redefinition/Neudefinition anzusiedeln. Unter diesen Voraussetzungen und Bedingungen werden neue, bisher undenkbare Aufgaben möglich, die auch neue Kompetenzen erfordern.

    So rücken z. B. komplexe kognitive Prozesse beim Pre- und Post-Editing eines maschinell übersetzten Textes in den Vordergrund, die sowohl solide selbstständige sprachliche Kompetenzen als auch “Machine Translation Literacy” voraussetzen.

     

  • Videocalls im Fremdsprachenunterricht

    Projektleitung: Georges Felten und Sara Alloatti
    Institution: Kantonsschule Uetikon am See
    Kontakt: sara.alloatti@kuezh.ch

    Authentische Begegnungen in einer Fremdsprache ermöglichen dank Videocalls - darum geht es in diesem Innovationsfondsprojekt.

    Beschreibung

    «Authentizität» ist im Fremdsprachenunterricht ein wichtiges Schlagwort.
    1. «Authentische Tasks» werden gestellt, wenn die Schülerinnen und Schüler Aufgaben lösen können, denen sie auch im realen Leben im Sprachgebiet begegnen.
    2. Und mit «authentischen Materialien» (z.B. Radio/TV usw.) bringt man den Klassen die «echte» Sprache und Kultur näher.
    Seit einigen Jahren wird auf bildungspolitischer Ebene immer stärker die Forderung nach «Authentizität» mittels immersiver Erfahrungen laut: Movetia, die nationale Austauschagentur, sowie die soeben geschaffene Stelle zur Förderung von Austauschen innerhalb des VSA und des MBA zielen darauf ab, Begegnungen und Interaktionen mit Fremdsprachigen zu fördern. Nicht jede Klasse kann jedoch einen Klassenaustausch machen und Ausflüge ins Sprachgebiet sind nur punktuell möglich.
    Deshalb gilt es, die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen, um den Zugang zu authentischen Begegnungen zu erleichtern: Fast alle Schülerinnen und Schüler verfügen mittlerweile über Geräte, mit denen sie mittels Videocalls innert Sekunden mit weit entfernten Personen in Kontakt treten können. Unser Ziel ist es, das Potential dieser technischen Möglichkeiten auf verschiedene Art und in diversen Settings zu erproben und auszuschöpfen.

    - So sind Videokonferenzen mit ganzen Klassen in der Romandie geplant, während deren man z.B. gelebte funktionale Mehrsprachigkeit praktiziert;
    - oder Tandems, die den Schülerinnen und Schülern Einblick in ihre Jugendwelt abwechslungsweise in zwei Sprachen ermöglichen;
    - Gruppendiskussionen, in deren Verlauf Lösungsansätze für gesellschaftsrelevante Probleme analysiert werden;
    - Interviews mit Berufstätigen oder mit bekannten Persönlichkeiten aus Milano
    - regelmässige Treffen mit Klassen aus anderen Stufen (z.B. Primarschulklasse), wobei die Schülerinnen und Schüler forschend versuchen, andere Gewohnheiten und Lebenswelten zu erkunden.
    Die während der Videoanrufe gemeinsam bearbeiteten Aufgaben sollen durch eine geschickte Kombination verschiedener Medien und Werkzeuge zu Produkten, Lösungsansätzen und Reflexionen führen.

     

     

     

    Didaktisch-methodisches Konzept

    Unser Projekt ist im Überschneidungsfeld von Austausch-und Mediendidaktik angesiedelt und soll die Frage beantworten: Welche didaktischen Settings ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern im virtuellen Raum, durch den gezielten Einsatz von Medien und durch kompetenzorientierte Aufgabenstellungen einen realen Perspektivenwechsel, eine reale Kooperation und eine reale Ko-Konstruktion mit dem Gegenüber zu erleben und dabei dessen Sprache und Kultur zu verstehen? Task-Based-Learning und Problem-Based-Learning stehen dabei im Fokus: Wir zielen auf kommunikative Situationen, in denen man ganz vergisst, dass man sich in der Fremdsprache austauscht, weil die Aufmerksamkeit der Aufgabe gilt –ganz im Sinne der neuesten Erkenntnisse aus der Neurodidaktik und der «Approche Neurolinguistique».

    Konzept.jpeg

    Das Überschneidungsfeld zwischen Mediendidaktik und Austauschdidaktik führt dazu, dass wir sowohl beim Innovationsfonds als auch bei der Fachstelle "Austausch und Mobilität" des Kantons Zürich Mittel für unser Projekt beantragen:
    • Bei der Gestaltung der Videoanrufe werden aufgaben-oder problembasierte Szenarien die Grundlage für die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Videoanrufpartnern bilden. Ein Teil der Aufgabenstellungen wird ebenfalls von den LP erarbeitet, andere entstehen zunehmend in Absprache mit den Lernenden. Die Gestaltung effektiver Lernszenarien unter Einsatz geeigneter Medien zur Förderung von Kommunikation, Zusammenarbeit und Ko-Konstruktion soll im Rahmen der Projektförderung des Innovationsfonds erfolgen. Wissen und Szenarien im Bereich der Mediendidaktik werden nach Abschluss des Projekts mittels einer Publikation mit Szenariensammlung den Lehrpersonen zugänglich gemacht.

    Die Fachstelle «Austausch und Mobilität» unterstützt unser Projekt aktiv, sowohl bei der Suche nach Partnerklassen als auch bei der Literaturrecherche nach Good-Practice-Beispielen. Im Gegenzug werden unsere Szenarien und unsere Ergebnisse der Fachstelle zur Verfügung gestellt und anderen Schulen zugänglich gemacht. Wichtig dabei zu bemerken ist, dass Lehrkräfte, die unsere Videogesprächsszenarien übernehmen oder auf eigene Bedürfnisse anpassen möchten, auch in Zukunft auf die Unterstützung der Fachstelle «Austausch und Mobilität» bei der Suche nach geeigneten Partner:innen zählen können.
    Wie gerade geschildert, werden erprobte und erfolgreiche Lernszenarien von den beteiligten Lehrpersonen überarbeitet, gesammelt und publiziert.

    Wirkung

    Das Potential der Videocalls im Fremdsprachenunterricht ist in einzelnen Projekten (zum Beispiel im GLAS-Projekt mit Deutschland-Niederlande) schon ausführlich beschrieben worden. Mit unserem Projekt möchten wir neu:
    ➢spezifisch auf die Besonderheiten der Schweizer Schullandschaft und deren Lehrpläne eingehen, um die Potentiale von Videocalls auch im Hinblick auf die Stärkung der nationalen Kohäsion und auf die Erreichung der Bildungsziele der Maturitätsschulen aufzuzeigen;
    ➢bei einzelnen Szenarien vermehrt auf interdisziplinäre Bezüge fokussieren und transversale Kompetenzen fördern;
    ➢den Schulrahmen sprengen, um Kontakte mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, mit dem Ziel, die Mediationskompetenz/Sprachmittlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken;
    ➢Bezüge zu Kulturmodellen (z. B. Eisbergmodell der Unternehmenskultur nach Hall) bewusst machen, um die «Welt» des Anderen im Dialog besser zu verstehen und bewusster zu erforschen.
    Zudem werden wir «Beobachterinnen und Beobachter» aus anderen Schulen einladen, an Videocalls und an Fachschaftstreffen teilzunehmen. Diese Resonanzstimmen von aussen werden unseren Ko-Konstruktionsprozess bereichern und zugleich allen Beteiligten helfen, die verschiedenen Abläufe zu analysieren und – im Hinblick auf Folgeprojekte – zu optimieren. Auch werden diese Beobachterinnen und Beobachter entscheidend dazu beitragen, dass das Projekt über die Kantonsschule Uetikon am See hinaus ins Gespräch kommt. Die am Ende des Projekts veröffentlichten Szenarien und Dokumentationen stehen darüber hinaus einem noch größeren Kreis von Fremdsprachlehrkräften zur Verfügung und ermöglichen einen niederschwelligen Einstieg in Videocall-Aktivitäten. 

    SAMR-Modell

    Erläuterung zum SAMR-Modell.

    Nach dem SAMR-Modell geht es bei unserem Projekt um eine Palette von Aufgabenstellungen, die zuvor nicht denkbar gewesen wären, also um «Redefinition». Die Art der Gespräche, die Intensität, die Regelmässigkeit sowie die ständig anpassbaren Formate (Plenum, Gruppen und Tandems) und das Coaching seitens der Lehrpersonen ermöglichen eine flexible Gestaltung der Aufgaben, die ihrerseits wiederum das Potenzial der digitalen Medien voll ausschöpfen (z.B. ko-konstruktive Arbeitsprozesse in der Gestaltung von Postern mittels Canva usw.).

     
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