Beschreibung
Beim Eintritt in die Bildungsgänge der BM 2 stellen die Französischlehrpersonen fest, dass die Kenntnisse und Kompetenzen der Studierenden im Fach Französisch (oft nur A1) ungenügend sind. Gefordert wird das Ausgangsniveau A2. Dies führt dazu, dass viele Studierende grosse Schwierigkeiten haben, im Fach Französisch genügende Semesternoten zu erreichen und die BMS erfolgreich abzuschliessen.
Mögliche Ursachen:
- grosser zeitlicher Unterbruch zwischen dem Besuch der Sekundarstufe und dem BM-Eintritt
- Lernende, welche die Sek B besucht haben, haben weniger Französischunterricht erlebt als diejenigen, welche die Sek A besucht haben. Teilweise wurde im 9-ten Schuljahr gar kein Französisch mehr besucht.
- z.T. mangelndes Interesse in der Vorstufe
- wenig Möglichkeiten, sich mit den Inhalten einer Sprache auseinanderzusetzen
- wenig oder keine Vorbereitung auf den Eintritt in das Studium der BM 2 (prüfungsfreier Eintritt in die BMS ist derzeit mit einer Durchschnittsnote 5 im EFZ möglich)
- Priorisierung Mathematikvorbereitung: Mathematiknote Aufnahmeprüfung zählt bei TALS-Lernenden 4-fach, Französisch 1-fach
Die im bisherigen Rahmen zu Beginn des BM-Schuljahres von der BMS Winterthur angebotenen Repetitionskurse von 4 – 5 Abenden genügen nicht, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erreichen. Die Studierenden sind zu diesem Zeitpunkt bereits stark gefordert und können so die Französischlücken nicht schliessen.
Technische Voraussetzung: Lernende haben einen Computer bereits vor BM-Start zu Verfügung.
Digitale Arbeitsmittel: Für die synchronen Einheiten wird MS Teams eingesetzt. Die Kursadministration erfolgt auf MS Teams. Dort sind die Lernziele der einzelnen Lernetappen kommuniziert, die Anleitungen, Lernvideos, Übungen sind auf MS OneNote übersichtlich strukturiert abgelegt. Für das E-Learning wird das Lernprogramm “Mindsteps” im Kurs eingebaut. Individualisiert kann so jeder Lernende seine Lücken mit einem adaptiven Lernprogramm schliessen.
Projektziele:
- Alle (neueintretenden) Lernenden sind am ersten Schultag mit dem entsprechenden Niveau (A2) für den Französischunterricht an der BM bereit.
- Lernende werden hinsichtlich ihrer Kompetenzentwicklung (Schreiben, Lesen, Hören Sprachbetrachtung) so begleitet, dass sie die BM erfolgreich absolvieren können.
- Die BM-Lernenden können nach Abschluss der BM nicht nur fachliche Kompetenzen, die der BM-Lehrplan vorgibt, ausweisen. Ihre ICT-Kompetenzen werden durch dieses Projekt gefördert, insbesondere ihre Selbstkompetenzen.
- Nach einer Kickoff-Veranstaltung (Online) begleiten die Lehrpersonen das E-Learningprogramm der Kursbesuchenden. Im ersten Quartal des BM-Schuljahres läuft das Programm weiter.
- Der Hilfeschrei der Französisch-Lehrpersonen wird gehört und mit diesem Projekt wird eine Problemlösung gesucht, damit Französischlehrpersonen erfolgreich die Lernenden zum Zielniveau B1 bringen können. Die Zufriedenheit aller steigt.
- Lernende sollen in Zukunft nicht wegen mangelnden Kenntnissen im Fach Französisch die BM verlassen müssen.
Innovationspotential:
Blended Learning Programm
Eine Art MOOC wird für die Erreichung des BM-Französischausgangsniveau A2 entwickelt. Dieses Programm kann vor Eintritt oder während des ersten BM-Quartals eingesetzt werden. Die Inputveranstaltungen finden im digitalen Lernraum statt. Wissensvermittlung erfolgt mittels synchronen Einheiten und mittels Lernfilmen. Die Lernenden können individualisiert ihre riesigen, grossen oder kleinen Französischlücken schliessen. Innovativ wird MS Teams mit dem adaptiven Lernprogramm, Mindsteps, verzahnt. Die Lehrpersonen mentorieren die Lernenden digital. Die Lernenden sollen verbindlich die Etappenziele erreichen. Die Lehrperson beobachtet den Lernstand der Kursteilnehmenden, wählt individuell dem Niveau des Lernenden entsprechend nächste Lerngegenstände.
So findet eine sinnvolle Verzahnung von E-Learning-Inhalten, die durch die Lernenden zu Hause erarbeitet werden und Besprechungen, in denen das Erarbeitete beurteilt und vertieft wird, statt.
Durch den Einsatz dieser Lernmethode werden die Studierfähigkeit, die Selbstorganisation und Selbstwirksamkeit gefördert.
Innovativ ist in diesem Projekt, dass der Lernraum rein digital ist. Lernende können ortsunabhängig, meist zeitlich flexibel Französisch lernen.
Ein Setting, in dem Lehrpersonen die Theorie mit Lernfilmen, Fernunterrichtseinheiten vermitteln und die Lernenden individuell durch ein adaptives Lernprogramm begleiten, ist neu.
Didaktisch-methodisches Konzept
Lernende wie Lehrende
Präsenzveranstaltungen (in Präsenzvorbereitungskursen) könnten eventuell vor BM-Eintritt (coronabedingt, Auslandaufenthalt, Arbeit, Absolvieren der RS) nicht besucht werden.
Es werden Konzepte erarbeitet, die sich in der Ferne umsetzen lassen.
Die Lernenden werden durch ein E-Learning Programm geführt. Die Inhalte, die sie sich selber aneignen müssen, sind klar definiert. Es gibt einen Zeitplan, der vorgibt, welche Kompetenzen bis wann erwartet werden.
Wissensvermittlung: Diese erfolgt mit Erklärfilmen, die auf MS sauber strukturiert abgelegt sind.
Anwenden/Üben: Das adaptive Lernprogramm, Mindsteps, ist die grosse Stütze beim Anwenden, Trainieren. Mit Mindsteps erhalten die Lernenden automatisierte Rückmeldungen zu ihren Leistungen. Auch werden Quizfragen auf Forms, die BM-spezifisch sind, entwickelt.
Evaluation des Lernstandes: In Quizform wird eine Wissensüberprüfung durchgeführt. So ermitteln die Lehrpersonen den Lernstand der Lernenden und geben individualisierte Rückmeldungen.