Fragen und Antworten
Häufige Fragen und Antworten zu KI
Der DLH beantwortet hier fortlaufend häufig gestellte Fragen. Diese stammen von Lehrpersonen, Schüler:innen und Lernenden. Zudem berücksichtigen wir zentrale Fragen und Antworten aus Studien über KI im Bildungskontext.
In der Zeitschrift «Pädagogik» sind in der Ausgabe 3/2024 verschiedene aufschlussreiche Artikel zum Thema «KI in der Schule» publiziert worden. Eine hilfreiche Einordung des Themas «KI und Schule» schrieb Beat Döbeli Honegger (PH Schwyz) - übersichtlich und schnell zu lesen.
«Lehrpersonen müssen kreativer werden in der Aufgabenstellung»– ein Gespräch mit Beat Döbeli Honegger (Nov. 2023) – In diesem Zusammenhang findet sich ein Hinweis auf eine kurze und hilfreiche Zusammenstellung von Aufgabentypen von Kurt Reusser.
Die generative KI macht schnelle Fortschritte. Der DLH hält die Community regelmässig mit wichtigen Neuigkeiten und Prognosen auf dem Laufenden, die auch den Bildungsbereich betreffen. In der CoP GenKI finden sich ausführlichere Informationen, ein Chat für den Austausch von Erfahrungen und regelmässige Online-Meetings. Die Präsentationen dazu stehen dann im Bereich GenKI unter «Fragen und Antworten» und in der CoP GenKI unter „Dateien“ zum Download bereit.
Gute deutschsprachige Blogs zum Thema KI & Bildung
https://www.fellofish.com/blog
https://www.manuelflick.de/blog
Gute englischsprachliche Blogs zum Thema KI & Bildung
Prägnante Einschätzung von IBM:
Meinung des Kanals "Digitale Profis(D)"
In der DLH-Toolbox sind in verschiedenen Kategorien diverse Anwendungsmöglichkeiten für KI-Tools im Kontext Schule zusammengestellt. Diese können Lehrpersonen ihre Arbeit erleichtern, Zeit sparen, den Unterricht bereichern u.a.m.
Das wichtigste Know-how für gute Prompts (Eingabeaufforderung) an die KI-Tools finden sich in den Promptingtipp
Hier ein paar Beispiele:
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Ideen für ein Thema finden
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Lektionen und Semester planen
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KI-Tools unterstützen SuS/Lernende als virtueller Tutor bei Fragen und entlasten dadurch die Lehrperson
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Präsentationen deutlich schneller erstellen
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Dokumente/Scripts zusammenführen und Aufgaben/Prüfungen dazu generieren lassen
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Personalisierte Aufgaben und Übungen mit verschiedenem Schwierigkeitslevel erstellen
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Unterstützung bei Korrekturen (erster Durchgang, dann manuelle Anpassungen)
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Fördern von Softskills und kritischem, kreativen Denken, u.a. bei der Diskussion von KI-Outputs
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Sichten von konkreten Anwendungsbeispielen von KI in der Schule (good practice)
ChatGPT ist das populärste KI-Tool mit einem guten Leistungsausweis für verschiedene Szenarien. In der DLH-Toolbox sind für diverse Einsatzzwecke weitere ausgewählte KI-Tools für Lehrpersonen und Schüler:innen und Lernende beschrieben.
Im schulischen Kontext werden die folgenden Tools oft verwendet:
ChatGPT: In der DLH-Toolbox werden die verschiedenen Versionen erklärt. Zu beachten ist bei ChatGPT, dass die Bezahlversion ChatGPT Plus fast immer bessere Ergebnisse liefert als die Gratisversion. ChatGPT-01o ist das neueste Flaggschiff-Modell von OpenAI (seit September 2024). Es ist schneller als die Vorversionen und beeindruckt mit diversen neuen Fähigkeiten in den Bereichen Text, Sprache und Bild (s. KI-Toolbox). Wichtiger Hinweis: Man kann zwar kostenlos auf diese neue Version zugreifen und die eindrücklichen Funktionen erleben, doch dieser Zugang ist stark eingeschränkt. Schon nach relativ wenigen Interaktionen oder Uploads stoppt der Zugriff. Man wird dann an die weniger leistungsfähige Gratisversion weitergeleitet.
Die ChatGPT-App für Smartphones bieten eine Vielzahl von Funktionen für Text-, Bild- und Sprachinteraktionen (andere Tools bieten vergleichbare Funktionen):
Text-Chat: Die Apps ermöglichen eine Unterhaltung mit dem ChatGPT-Modell über Texteingabe.
Bilderkennung: Mit der Vision-Funktion können Benutzende Bilder hochladen und das Modell identifiziert die enthaltenen Objekte, Szenen oder Konzepte.
Spracherkennung und -verarbeitung: Durch die attraktive und benutzerfreundliche Voice-Funktion können Benutzende Sprachbefehle eingeben oder Fragen stellen. Das Modell erkennt und analysiert die Sprache, um entsprechende Antworten zu generieren oder Aktionen auszuführen. Mehr Informationen finden sich bei den multifunktionalen Chatbots auf der Seite KI-Toolbox.
Die aktuellen Empfehlungen von MBA (DSC) zu KI-Tools finden sich jeweils auf dieser Seite: Projekt GenKI
Copilot von Microsoft (früher Bing-Chat) ist im Rahmenvertrag von Educa enthalten. Das bedeutet, benutzerbezogene Daten sind ausreichend geschützt, und alle Lehrpersonen der Schulen können den Copilot-Chat im integrierten Microsoft-365-Bereich nutzen. Mehr Informationen hier: Merkblatt_Microsoft_Copilot_Chat.pdf
Hinweis: Die Anmeldung bei den unten aufgeführten und schlagkräftigen Tools soll derzeit noch über private Emails erfolgen (Stand 30. Jan 2025)
Perplexity: ist eine KI-basierte Suchmaschine, die als Alternative zu Google und ChatGPT entwickelt wurde. Perplexity bietet ein tieferes Verständnis von Fragen und ermöglicht verfeinertes Suchen basierend auf vorherigen Antworten.
Im Gegensatz zu reinen Chatbots wie ChatGPT liefert Perplexity seine Antworten mit aktuellen Quellenangaben, was mehr Transparenz und Zuverlässigkeit bietet.
Das Tool kann neben allgemeinen Suchanfragen auch spezifischere Suchen in akademischen Quellen, YouTube-Videos oder WolframAlpha (Mathematik) durchführen. Perplexity ist sowohl als Webanwendung als auch als Browser-Erweiterung und mobile App verfügbar, um die Suche überall zu ermöglichen.
ChatPDF ist ein KI-Tool, das es ermöglicht, Fragen zu den Inhalten von hochgeladenen PDF-Dokumenten zu stellen und Zusammenfassungen zu erstellen.
Gemini ist ein multimodales (diverse Medien betreffendes) KI-Modell von Google, das Text, Bilder, Videos, Audio und Code verarbeiten kann – auch in der App für Smartphones
- Im Gegensatz zu reinen Sprachmodellen kann Gemini multimodale Eingaben nutzen, um darauf basierende Antworten zu generieren.
- Die Multimodalität ermöglicht es Gemini, komplexe Fragen aus verschiedenen Bereichen wie Mathematik, Physik oder Programmierung zu bearbeiten.
Hinweis: Die Zugänge zu den KI-Tools laufen derzeit noch über private Mailadressen. Die Klärung der Rechtsgrundlagen mit Schulaccounts ist beim MBA in Arbeit.
Kontakt: Bei Fragen zu KI im Allgemeinen und zu Informationssicherheit und Datenschutz im Speziellen können sich die Schulen Sek II des Kantons Zürich bei Michèle Brunner unter der Mailadresse dlh_edtech@edu.zh.ch melden.
Ja. Die Voice-Modi der grossen KI-Anbieter erleichtern das Arbeiten, Lernen und Üben mit KI-Tools in vielerlei Hinsicht.
Sprachbasiertes Interagieren mit KI-Chatbots
Hier die Vorteile der Audioeingabe resp. der Audioausgabe:
- Schüler:innen und Lernende stellen ihre Fragen oder äussern ihre Gedanken schneller als beim Tippen.
- Die Interaktion via Stimme verhindert häufige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die beim Tippen entstehen und den Lernprozess behindern.
- User können Gespräche mit Chatbots auch unterbrechen Zudem kann man durch wiedrholtes Auffordern die Geschwindigkeit der Output-Stimme verlangsamen (ausser Gemini live)
- Der gesprochene Text (Input) wie auch die Antworten des Chatbots (Output) werden als Chatverlauf automatisch verschriftlicht. Er lässt sich kopieren und weiterverwenden.
- Es lässt sich deutlich Zeit sparen beim Bearbeiten von Aufgaben und virtuellen Diskussionen.
- Audiobasiertes Lernen mit wählbaren Stimmen regt die Vorstellungskraft und Emotionen an. Dies kann helfen, Informationen besser zu behalten.
- Das Lernen und Üben über den Audiokanal bietet eine ansprechende und interaktive Lernerfahrung, die allen zugutekommt, die mit traditionellen Methoden oft Mühe haben.
Anbieter:
Copilot Voice von Microsoft: Der KI-Assistent Copilot Chat hat auch einen Voice-Modus. Er ähnelt dem erweiterten Sprachmodus von ChatGPT, ist aber kostenlos. User können ohne Abonnement an sprachbasierten Interaktionen teilnehmen.
ChatGPT Voice Mode von OpenAI: ChatGPT bietet einige kostenlose Sprachinteraktionen, die hilfreich sind. Diese sind jedoch im Vergleich zur kostenpflichtigen Version «Plus» eingeschränkter. Dort hat man vollen Zugriff zum Advanced Voice Mode.
Gemini Live von Google: Dieser konversationsbasiert KI-Assistent bietet einen kostenlosen Sprachassistenten. Es lassen sich menschenähnliche Gespräche auch über komplexe Themen führen. User können die KI unterbrechen, Gespräche mit mehreren Wendungen führen und frühere Chats fortsetzen. Diese Funktion ist kostenlos und auf iOS- und Android-Geräten verfügbar.
Prompting ist die Methode, Aufforderungen oder Fragen zu gestalten, welche KI-Systeme wie ChatGPT anleiten, relevante und genaue Antworten zu generieren.
Es gilt: Je besser der Prompt, desto besser das Resultat.
Oft ist beim ersten Anlauf das Ziel noch nicht erreicht. Mit geschickten Anpassungen, wiederholten Aufforderungen und Zusatzinformationen versteht die KI die Absicht der Nutzenden besser und liefert in weiteren Durchgängen meist passendere Resultate.
Die wichtigsten Regeln und weiterführende Links zum Thema Prompting finden sich in den DLH-Promptingtipps.
Nachfolgend sind Themen aufgeführt, die zu einem minimalen KI-Grundwissen gehören. Dieses hilft die Chancen, Grenzen und Risiken einzuschätzen und den Umgang mit KI im schulischen Kontext entsprechend zu gestalten.
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Die wichtigsten Chancen und Risiken kennen (z.B. Zeit sparen, individuelle Förderung, kritisches Denken fördern beim Validieren von KI-Outputs, aber auch fehlende Faktentreue bei Resultaten und Grenzen u.a. in den Naturwissenschaften etc. erkennen)
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Funktionsweise von generativen KI-Tools für Text, Bild, Video kennen (die Basis ist ein immenser Datenpool, die Resultate werden aufgrund von Wahrscheinlichkeiten berechnet)
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Klassische Anwendungsfälle kennen
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Textgeneratoren kennen
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Virtuelle Tutoren/Assistenten (Inhalte und Funktionsweise lassen sich gestalten) einsetzen
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Unterrichtsvor- und Nachbereitung erstellen lassen
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Personalisiertes Lernen (spezifische Übungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen) ermöglichen
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KI-Suchmaschinen (diverse Quellen werden zusammengeführt) einsetzen
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Umgang und Zusammenarbeit mit SuS/LN – Transparenz herstellen, wie mit KI gearbeitet wird (Text, Co-Creation) – Wie kann man in einen Dialog treten und den Verlauf bestmöglich kontrollieren? Weitere Inforrmationen dazu finden Sie unter Leitfäden und die Handreichung des DLH
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Wie kann ich SuS/Lernende (noch) für Aufgaben motivieren, welche Maschinen/KI-Tools besser lösen können? Z.B. mit einem Verweis auf das Arbeitsleben und den Skills, die man weiterhin braucht. Einen kurzen Text von Beat Döbeli-Honegger finden Sie hier
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Effektiveres Prompting: siehe Promptingtipps und Links des DLH
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Was gibt es für Aufgabentypen, die Eigenleistung benötigen (auch wenn KI-Tools zur Verfügung stehen)? Dazu hat Kurt Reusser, Professor em. für Pädagogische Psychologie und Didaktik an der Universität Zürich eine kurze und hilfreiche Zusammenstellung von Aufgabentypen aufbereitet
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Didaktisches Know-how zum gewinnbringenden Einsatz von KI im Unterricht: Es braucht eine neue Gestaltung des Unterrichts, der Aufgaben, Übungen, Projekte und der Zusammenarbeit.
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Lehrpersonen müssen verstehen, wie KI-Komponenten in grössere Lehr-Lern-Systeme eingebettet werden können.
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Lehrpersonen müssen Kompetenzen für die Anwendung von KI-Technologien erwerben, um SuS/Lernende zielorientiert zu unterstützen und auf den Umgang damit vorbereiten.
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Neben reinem Faktenwissen müssen SuS/Lernende auch Kompetenzen im Umgang mit KI-Technologien erwerben.
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Die (Selbst)Wirksamkeit im Umgang mit KI muss dabei eine zentrale Rolle spielen.
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SuS/Lernende sollen nicht nur eine "passive Konsumhaltung" einnehmen, sondern die Folgen der Digitalisierung und des KI-Einsatzes beurteilen können.
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Selbstverantwortung, d.h. nach wie vor Eigenleistung von sich zu verlangen, auch wenn man KI nutzt – Das Erledigen von Aufgaben soll nicht vollständig an KI-Systeme abgegeben werden, denn in der Schule geht es um Kompetenzerwerb, d.h. man soll Neues wissen und Neues können. Die SuS/Lernenden müssen die Verantwortung für die eigene Entwicklung übernehmen.
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Mit einem KI-System in einen Dialog eintreten – es gelten hier die gleichen Regeln wie bei der erfolgreichen Kommunikation mit anderen Menschen
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Sensibilisierung für und Umgang mit Verzerrungen (Bias) – bei der Informationssuche und dem Erkennen von Fakes, etc. Es ist nötig, kritisches Denken im Umgang mit KI konkret zu entwickeln. Man muss die wichtigsten Typen von Verzerrungen kennen z.B. Confirmation Bias. Das ist die Tendenz, Informationen so zu suchen, zu interpretieren, zu bevorzugen und abzurufen, dass die eigenen, bereits bestehenden Überzeugungen oder Hypothesen bestätigt werden.
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Datenschutz und Urheberrecht:
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Beim Prompting und Hochladen von Dokumenten verantwortungsbewusst mit dem Thema Datenschutz und Urheberrecht umgehen. Und gegebenenfalls bei der Lehrperson nachfragen
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Auf persönliche Daten achten, diese nicht unüberlegt weitergeben
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Verfasser:in von Texten entfernen oder nicht nennen
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Personennamen in Texten entfernen
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Informationen entfernen, mit der man auf eine reale Person schliessen könnte
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Daten anderer Personen entfernen (Verwandte, Kollegen und Kolleginnen, Bekannte, usw.).
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Über die Datenschutzbestimmungen informieren und darüber, was mit eingegebenen Daten (Prompts, Rückfragen etc.) passiert (Wofür werden Daten verwendet? Werden Daten an Dritte weitergegeben? Wie werden Daten geschützt? usw.)
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Know-how, Disziplin und Ausdauer beim Prompten, d.h. Prompts für bessere Resultate mehrfach anpassen
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Wichtigste KI-Tools kennen und bedienen können: u.a. ChatGPT, Copilot, Perplexity – alle auch als App sowie ChatPDF
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Bereitschaft, sich mit dem Einfluss von KI in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen
Nein, nicht mit absoluter Sicherheit.
Entsprechende Erkennungstools können keine sicheren Aussagen machen. Zudem kennen manche SuS/LN mittlerweile Wege, um zu verschleiern, was von der KI und was von ihnen stammt.
Auf der DLH-Website werden laufend Hinweise auf Kurse, Weiterbildungen und Selbstlern-Ressourcen aufgeführt.
Die EU hat einen konkreten und praxisorientieren Referenzrahmen für digitale Kompetenzen von Lehrpersonen publiziert. In diesen DigCompEdu-Referenzrahmen mit sechs klaren Bereiche wurden KI-Kompetenzen einbezogen. Dies stellt sicher, dass Lehrpersonen für die durch KI in der Bildung entstehenden Herausforderungen und Chancen gerüstet sind. Es bereitet sie und die Schüler:innen/Lernenden auf eine von KI geprägte Zukunft vor.
Nachfolgend sind sechs Bereiche aufgelistet, wo sich Digital Learning- und KI-Kompetenzen entwickeln lassen:
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Berufliches Engagement: Dieser Bereich betont die Bedeutung der Nutzung von KI-Tools zur Förderung der beruflichen Entwicklung, Kommunikation und Zusammenarbeit. Dazu gehören die Verwendung von KI für persönliche Lernnetzwerke, das Auf-dem-Laufenden-Bleiben über Fortschritte im KI-Bildungsbereich und der Einsatz von KI-gestützten Kommunikationstools für die effektive Zusammenarbeit.
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Digitale Ressourcen: Hier wird die Wichtigkeit der Erstellung, Bewertung und Anpassung von digitalen Bildungsressourcen mit KI-Unterstützung hervorgehoben. Lehrpersonen müssen die Anwendung von KI-Tools für die Entwicklung und Anpassung von Lernmaterialien verstehen, die Qualität von KI-generierten Inhalten einschätzen und digitale Ressourcen verantwortungsbewusst managen und teilen können.
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Lehren und Lernen: Dieser Bereich umfasst die Integration von KI in Lehrstrategien und Lernaktivitäten, um personalisierte Lernerfahrungen zu unterstützen. Lehrpersonen sollen KI-Tools für interaktiven Unterricht nutzen und verstehen, wie KI in verschiedenen Bildungssituationen zur Unterstützung des (individualisierten) Lernprozesses beitragen kann.
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Bewertung: Die KI-Kompetenz im Bereich der Bewertung bezieht sich auf den Einsatz von KI-Tools für eine effiziente und effektive Unterstützung bei der Beurteilung von SuS/Lernenden. KI-gesteuerte Analysen können dabei helfen, den Lernfortschritt zu bewerten und personalisiertes Feedback zu geben.
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Förderung der Lernenden: KI-Kompetenzen beinhalten auch die Nutzung von KI zur Unterstützung unterschiedlicher Lernbedürfnisse und -stile sowie zur Förderung von Inklusion und Barrierefreiheit. Lehrpersonen können KI einsetzen, um besondere Bildungsbedürfnisse zu unterstützen und selbstgesteuertes Lernen sowie kritisches Denken zur KI zu fördern.
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Förderung der digitalen Kompetenz der Lernenden: Es ist essenziell für Lehrpersonen, SuS/Lernende in der Entwicklung ihrer digitalen Kompetenzen zu unterstützen, einschliesslich des Verständnisses für KI-Konzepte, ethische KI-Nutzung, Datenkompetenz sowie die Rolle der KI in der Gesellschaft. Die Anleitung zur kritischen Bewertung von KI-generierten Informationen und das Verständnis der Grenzen und von der KI produzierte Verzerrungen sind ebenfalls wichtige Aspekte.
Quellen:
Lehrpersonen können auf verschiedene Art und Weise beeinflussen, wie an der Schule mit KI umgegangen wird. Zentral ist, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrperson und SuS nicht durch einen intransparenten KI-Gebrauch belastet wird. Ein kompetenter und sorgfältiger Umgang mit KI-Tools ist eine Grundlage hierfür.
Empfohlen wird eine proaktive, transparente Kommunikation zwischen Lehrpersonen und SuS/Lernenden sowie klare und vollständige Regeln zur Kennzeichnung der KI-Anteile in einer Arbeit resp. wie KI die Arbeit beeinflusst hat.
Detaillierte Informationen und Empfehlungen finden sich in den Handreichungen und Leitfäden des DLH
Hinweis zum Thema Hausaufgaben:
Gerade im Kontext KI empfiehlt es sich, dass SuS/Lernende zu Hause Informationen rezipieren (Texte, Videos) und dann erst im Unterricht Übungen machen, wo sie bei Fragen Support und Feedback von Peers und Lehrpersonen erhalten können (nach dem Flipped Classroom Modell).
Transparente Regeln
Damit in Schularbeiten transparent erkennbar ist, was Eigenleistung ist, braucht es vollständige Regeln zur Kennzeichnung der KI-Anteile in einer Arbeit resp. wie KI die Arbeit beeinflusst hat.
Proaktive Kommunikation
Empfohlen wird eine proaktive Kommunikation zwischen Lehrperson und SuS/Lernenden. D.h. beide Seiten melden sich, wenn Unklarheiten bestehen. Nur wenn die Spielregeln klar und transparent sind, wird das Vertrauensverhältnis zwischen beiden Seiten nicht durch unklare KI-Nutzung belastet.
Nachfolgend ein Auszug mit Empfehlungen aus den Handreichungen & Leitfäden des DLH:
Im Sinne der Eigenleistung bzw. wissenschaftlichen Integrität muss die Verwendung von KI bestmöglich transparent gemacht werden. Es muss für Dritte erkennbar sein, welche Teile einer Arbeit in welchem Ausmass von einer KI generiert oder beeinflusst wurden (markierte Textstellen, begleitende Kommentare).
Hinweis: Wenn die Regelungen nicht eingehalten werden, stellt dies einen Täuschungsversuch dar.
Nachfolgend sind Beispiele aufgeführt, wie KI-Tools als Hilfsmittel nachgewiesen werden könnten: (Quelle: M. Flick, AI Policy):
ChatGPT
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Erstellung eines aussagekräftigen Titels für die Arbeit
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Ausformulierung von Stichpunkten
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Ideengenerierung für Lösungsansätze
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Ausgabe von Formulierungsalternativen
Deepl Write: Verbesserung des Schreibstils
Deepl Translate: Übersetzung von Textpassagen
Perplexity AI: Recherche von Inhalten
Faire Verwendung von ChatBots und KI-Werkzeugen bei Haus- und Schularbeiten an Mittelschulen
Robin Fürst von der Kantonsschule Bülach hat ein Dokument Handreichung für die faire Verwendung von Chatbots und KI an Mittelschulen geschrieben, welches in der DLH-Community reflektiert wurde. Das Dokument kann Lehrpersonen und Schulleitungen dazu dienen, selbst Regeln zum Umgang mit Chatbots und KI-Werkzeugen zu entwerfen. Das Dokument ist «lebendig» und wird fortlaufend weiterentwickelt.
Es steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0, d.h. es darf bearbeitet und weiterverbreitet werden.
Disclaimer: Für den Inhalt des Dokuments ist der Autor verantwortlich, nicht der DLH.
Neben den grundsätzlichen Voraussetzungen wie Kennen der Anwendungsmöglichkeiten, Regelung von KI-Einsatz, Zugang zu Tools etc. gibt es wirksame Methoden, positiv Einfluss auf Entwicklungen zu nehmen. Diese haben nichts mit Überreden oder Manipulation zu tun sondern sind evidenzbasierte Möglichkeiten für eine konstruktive, zielführende Zusammenarbeit mit Anderen. Sie stammen aus den Bereichen Soziologie, Psychologie und Behavioral Economics.
Der Schlüssel liegt darin, sich auf die Bedürfnisse und Interessen der Menschen zu konzentrieren – so kann man diese inspirieren und ermutigen, das Thema auszuprobieren.
Nachfolgend werden einige Möglichkeiten aufgeführt:
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Nutzen Sie soziale Beweise: Zeigen Sie, dass andere bereits von Ihrer Idee oder Ihrem Vorschlag profitiert haben. Gewinnen Sie die Unterstützung einflussreicher Kolleg:innen.
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Machen Sie es einfach: Konzentrieren Sie sich darauf, den Aufwand zu reduzieren, den die Menschen benötigen, um Ihre Ideen aufzunehmen und auszuprobieren. Machen Sie einen kleinen Schritt nach dem anderen, anstatt sie zu einem großen Sprung aufzufordern. Machen Sie den Weg des geringsten Widerstands zur attraktivsten Option.
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Verwenden Sie die "magische Frage": Stellen Sie die Frage "Was wäre nötig?", um die Menschen dazu zu bringen, sich zu öffnen und einen Fahrplan für das gewünschte Ergebnis zu erstellen.
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Verstehen Sie die Interessen und Motivationen der Anderen: Nehmen Sie sich die Zeit, um herauszufinden, was für die Menschen, die Sie beeinflussen möchten, am wichtigsten ist - ihre Ziele, Herausforderungen, Werte und Kommunikationspräferenzen. Formulieren Sie Ihre Ideen so, dass sie mit deren Interessen übereinstimmen.
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Nutzen Sie das Prinzip der Beständigkeit: Bringen Sie Menschen dazu, kleine, anfängliche Zusagen zu machen, die mit Ihrem gewünschten Ergebnis übereinstimmen, und nutzen Sie ihren Wunsch, mit ihren früheren Aussagen und Handlungen konsistent zu bleiben.
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Knappheit hervorheben: Weisen Sie auf die Einzigartigkeit oder Begrenztheit Ihres Vorschlags hin, denn Menschen neigen dazu, Dinge mehr zu wollen, wenn sie sie als knapp wahrnehmen, was ihre Motivation zum Handeln erhöht.
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Effektiv kommunizieren: Seien Sie klar, prägnant und selbstbewusst in Ihrer Botschaft. Verwenden Sie Beweise, Logik und Geschichten, um Ihre Argumente vorzubringen. Hören Sie aktiv zu, stellen Sie Fragen und gehen Sie auf alle Bedenken und Einwände ein.
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Appellieren Sie an Emotionen und Werte: Verstehen Sie die psychologischen und emotionalen Triebkräfte, die hinter den Entscheidungen der Anderen stehen. Gestalten Sie Ihre Botschaft so, dass sie mit deren Zielen in Verbindung steht.
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Bauen Sie starke, positive Beziehungen auf: Entwickeln Sie echte Beziehungen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit, indem Sie echtes Interesse, Respekt und Wertschätzung zeigen. Bieten Sie Hilfe und Unterstützung an, bevor Sie eine Gegenleistung verlangen.
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Nutzen Sie das Prinzip der Reziprozität: Tun Sie zuerst etwas für Andere z. B. ein Geschenk oder einen Gefallen, um ein Gefühl der Verpflichtung zu erzeugen, die Geste zu erwidern, was sie empfänglicher für Ihre Einflussversuche macht.
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Passen Sie sich an und lernen Sie: Beobachten Sie die Ergebnisse Ihrer Beeinflussungsversuche, holen Sie Feedback ein und verbessern Sie Ihren Ansatz kontinuierlich. Seien Sie flexibel und offen für neue Strategien.
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Fragen Sie öfter und fordern Sie mehr: Menschen, die um das bitten, was sie wollen, erzielen in der Regel bessere Ergebnisse. Scheuen Sie sich also nicht, direkte Anfragen zu stellen.
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Zeigen Sie Herzlichkeit und Sympathie: Betonen Sie Wärme und Sympathie, denn der erste Eindruck und die Frage, ob man Sie mag, können einflussreicher sein als Ihre Kompetenz.
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Zeigen Sie Autorität: Stellen Sie Ihre Glaubwürdigkeit und Ihr Fachwissen zu dem Thema unter Beweis, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich die Menschen von Ihnen beeinflussen lassen. Die Offenlegung Ihrer wahren Identität und Ihrer Referenzen kann sehr effektiv sein.
QUELLEN
Zoe Chance: Der gute Einfluss
Robert Cialdini: Influence. Wie man (Andere) überzeugt. Nützliche Erkenntnisse der Psychologie.
Rory Sutherland: Alchemy: The Surprising Power of Ideas That Don't Make Sense
ChatGPT und Co. in der Schule
Tim Irmler und Alyssia Heimlicher, Informatiker:innen und Lernende der IMS an der BZZ in Horgen erörtern in ihrer Vertiefungsarbeit das disruptive Potenzial von KI in der Bildung hat. Lehr- und Lernarrangements sind zu hinterfragen, damit digitale und nicht-digitale Ansätze ihr Potenzial ausspielen könnten. Sie weisen auf die Notwendigkeit hin, Lehrpläne zu entwickeln, die nicht nur grundlegende digitale Fähigkeiten vermitteln, sondern auch kritisches Denken und kreative Anwendungsmöglichkeiten von KI in den Unterricht integrieren.
Mit einer Informatikaufgabe wurden zwei Gruppen von Lernenden gebildet: Eine, die ohne KI gearbeitet hat und eine ausschliesslich mit KI. Die kritische Diskussion ergab:
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die nur-KI-Gruppe empfand die Aufgabe als einfacher
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die ohne-KI-Gruppe war viel unzufriedener mit dem erreichten Ergebnis
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die ohne-KI-Gruppe hat sich vertiefter mit der Fragestellung auseinandergesetzt und konnte das Ergebnis einfacher vermitteln (bessere selbst eingeschätzte Erklärkompetenz)
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die nur-KI-Gruppe hat sich mehr auf das Selbstlernen gestützt, während die ohne-KI-Gruppe kollaborativer unterwegs war
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die nur-KI-Gruppe übernahm gerne unreflektiert vorgeschlagene Ergebnisse der KI