KI-Toolbox für den Unterricht
Hier stellen wir ausgewählte KI-Tools vor und zeigen, wie sie gewinnbringend beim Unterrichten und beim Lernen eingesetzt werden können. Die Tools sind in sechs Kategorien gruppiert und unterstützen auf verschiedene Art und Weise.
Das Wichtigste
- KI-Tools fördern das Lernen, indem sie personalisierte Übungen und individuelle Unterstützung bieten – das motiviert Schüler:innen und Lernende.
- Lehrpersonen profitieren von Entlastung: KI-Tools erleichtern die Unterrichtsvorbereitung, die individuelle Förderung und sie unterstützen bei Feedback und Korrekturen.
- Lernfortschritte werden transparenter: KI-Tools erfassen den Lernstand, machen Vorschläge für Diagnosen und entlasten bei formativen und summativen Bewertungen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an vernetzt@dlh.zh.ch.
Die generative KI und die verfügbaren KI-Tools entwickeln sich sehr schnell. Das «Team KI» des DLH hält die Community regelmässig mit wichtigen Neuigkeiten und Prognosen auf dem Laufenden, die den Bildungsbereich betreffen. In der CoP GenKI finden sich ausführlichere Informationen, ein Chat für den Austausch von Erfahrungen und regelmässige Online-Meetings. Die Präsentationen stehen anschliessend im Bereich GenKI unter «Fragen und Antworten», ebenso unter „Dateien“ zum Download bereit.
Es gibt mittlerweile über 28’000 KI-Tools.
Der DLH verfolgt die Entwicklungen und wählt für die KI-Toolbox mit kritischen Augen einige wenige aus, die sich für den schulischen Kontext eignen.
Zudem sind zahlreiche und direkt umsetzbare Anwendungsmöglichkeiten aufgelistet.
Es ist zu beachten, dass Nutzerinnen und Nutzer die Ausgaben jedes Tools stets auf ihre Richtigkeit und Sinnhaftigkeit überprüfen müssen, da das Tool auch fehlerhafte Aussagen oder Ergebnisse liefern kann.
Im Bereich Häufige Fragen und Antworten zu KI finden sich grundlegende Informationen und Einordnungen zum Thema KI und Schule, u.a. auch zum Datenschutz, neuen Aufgaben für Lehrpersonen und Gestaltungsmöglichkeiten für die Zusammenarbeit von Lehrpersonen und SuS/Lernenden beim Nutzen von KI in der Schule.
Diverse Funktionen machen multifunktionale Chatbots zu einem vielseitigen Werkzeug, das Lehrpersonen und SuS/Lernende gleichermassen wertvolle Unterstützung bietet und den Bildungsprozess insgesamt effizienter und effektiver gestaltet.
- Unterstützung des Lernens: personalisiertes Lernen, individuelles Üben, selbstreguliertes Lernen
- Unterstützung und Entlastung von Lehrpersonen: bei Unterrichtsvorbereitung, bei individueller Förderung, bei Feedback und Korrekturen
- Das Lernen sichtbar machen: Lernstandserhebung, Lerndiagnose, formative und summative eAssessments
Die wichtigsten Funktionen der populärsten Chatbots sind vergleichbar. Es sind dies ChatGPT, Google Gemini, Claude und Microsoft Copilot.
- Text und Bilder verarbeiten: Durch fortschrittliche Sprachverarbeitungsfähigkeiten können Chatbots auf Anweisungen und Fragen aber auch auf hochgeladene Medien (Dokumente, Bilder) reagieren. Der Output kann menschenähnlicher Text resp. können Antworten sowie Bilder sein.
- Sprachverstehen: Chatbots können text- oder sprachbasierte Fragen und Befehle in diversen Sprachen verstehen und darauf reagieren.
- Konversationen führen: Chatbots können sich an text- und sprachbasierten Unterhaltungen beteiligen (ChatGPT, Google Gemini, Microsoft Copilot) und eignen sich daher für «sprechende virtuelle Assistenten» (KI-Tutoren).
Chatbots sind in der Lage, Texte zu generieren, die von menschlichen Verfasser:innen kaum zu unterscheiden sind. Eine computerbasierte Überprüfung, ob ein Text ganz von einer KI geschrieben wurde, ist nicht zu 100% möglich. Die Tools können Fragen beantworten, Hinweise und Ratschläge geben sowie Ideen und Vorschläge generieren.
Sprachbasiertes Interagieren mit KI-Chatbots
Die Voice-Modi der grossen KI-Anbieter erleichtern das Lernen und Üben in vielerlei Hinsicht. Hier die Vorteile der Audioeingabe resp. der Audioausgabe:
- Schüler:innen und Lernende stellen ihre Fragen oder äussern ihre Gedanken schneller als beim Tippen.
- Die Interaktion via Stimme verhindert häufige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die beim Tippen entstehen und den Lernprozess behindern.
- User können Gespräche mit Chatbots auch unterbrechen. Zudem kann man durch wiedrholtes Auffordern die Geschwindigkeit der Output-Stimme verlangsamen (ausser Gemini live).
- Der gesprochene Text (Input) wie auch die Antworten des Chatbots (Output) werden als Chatverlauf automatisch verschriftlicht. Er lässt sich kopieren und weiterverwenden.
- Es lässt sich deutlich Zeit sparen beim Bearbeiten von Aufgaben und virtuellen Diskussionen.
- Audiobasiertes Lernen mit wählbaren Stimmen regt die Vorstellungskraft und Emotionen an. Dies kann helfen, Informationen besser zu behalten.
- Das Lernen und Üben über den Audiokanal bietet eine ansprechende und interaktive Lernerfahrung, die allen zugutekommt, die mit traditionellen Methoden oft Mühe haben.
Anbieter:
Copilot Voice von Microsoft: Der KI-Assistent Copilot Chat hat auch einen Voice-Modus. Er ähnelt dem erweiterten Sprachmodus von ChatGPT, ist aber kostenlos. User können ohne Abonnement an sprachbasierten Interaktionen teilnehmen.
ChatGPT Voice Mode von OpenAI: ChatGPT bietet einige kostenlose Sprachinteraktionen, die hilfreich sind. Diese sind jedoch im Vergleich zur kostenpflichtigen Version «Plus» eingeschränkter. Dort hat man vollen Zugriff zum Advanced Voice Mode.
Gemini Live von Google: Dieser konversationsbasiert KI-Assistent bietet einen kostenlosen Sprachassistenten. Es lassen sich menschenähnliche Gespräche auch über komplexe Themen führen. User können die KI unterbrechen, Gespräche mit mehreren Wendungen führen und frühere Chats fortsetzen. Diese Funktion ist kostenlos und auf iOS- und Android-Geräten verfügbar.
Prompting als entscheidende Grundlage für qualitative Resultate: Benutzerinnen und Benutzer interagieren mit Chatbots, indem sie Eingabeaufforderungen, auch «Prompts» genannt, verwenden. Durch das Eingeben von Fragen, Sätzen oder Aufforderungen erhalten sie Antworten. Um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, grundlegende Regeln zu beachten. Meistens sind mehrere Versuche oder Prompts erforderlich, um ein zufriedenstellendes Resultat zu erzielen.
In den "Promptingtipps" finden sich die wichtigsten Regeln für das Erstellen von Prompts. Denn es gilt: Je besser der Prompt, desto besser das Resultat. Darüber hinaus finden sich dort auch nützliche Sammlungen von direkt einsetzbaren Prompts für verschiedene Zwecke.
Zusatzinformationen zum Thema Zitieren mit ChatGPT:
Kurzer Artikel in der Digithek.ch: KI Tools zitieren – aber wie?
Leitfaden der Uni Basel: “Aus KI zitieren»
Funktionsweise der Chatbots
ChatGPT der Firma OpenAI wie auch die anderen Anbieter greifen auf umfangreiche Datenbestände zu, die als Trainingsdaten genutzt werden. Diese Datenbestände bestehen hauptsächlich aus englischsprachigen Texten und stammen aus verschiedenen Quellen wie Büchern, Briefen, Wikipedia-Einträgen und literarischen Textsammlungen, einschließlich des gesamten Gutenberg-Projekts, einer Volltext-Literatursammlung. Es wurden zunehmend Verträge mit Medienunternehmen gemacht, um deren Inhalte nutzen zu können. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Datensätze und die daraus resultierenden Ausgaben kognitive Verzerrungen und Vorurteile enthalten können.
Wichtig ist festzuhalten, dass diese Systeme nicht Dinge und Zusammenhänge «verstehen» sondern dass die Outputs einzig auf statistischen Wahrscheinlichkeiten von Wortfolgen basieren. Die Ergebnisse sind stark abhängig von dein eingegebenen Aufforderungen (Prompts). Es wird Sprache modelliert, deshalb der Begriff «Large Language Model». Das Modell stellt intelligente Vermutungen darüber an, welche Wörter zu verwenden sind, und stützt sich dabei auf das, was es aus vielen Texten gelernt hat resp. wie dort die Wortfolgen waren.
Gratisversion und Bezahlversion bei den grossen Anbietern
Die populärsten Chatbot-Anbieter bieten jeweils eine Gratisversion und eine Bezahlversion an. Es wird immer empfohlen, auch die Smartphone-Version zu nutzen und zu erkunden. Bei allen grossen Anbietern unterscheiden sich Gratis- und Bezahlversion im Grundsatz kaum. Die kostenlose Versionen bieten KI-Funktionen für den Alltag. Grundlegende Funktionen wie Texterstellung, Fragebeantwortung und Konversation sind vorhanden. Sie verstehen den Kontext weniger gut und liefern regelmässig weniger differenzierte Antworten.
Die kostenpflichtigen Versionen hingegen verbessern Leistung und Unterstützung erheblich. Sie richten sich an Nutzer, die zuverlässige und differenzierte Interaktionen für Beruf, Studium oder Privatleben brauchen. Die Bezahlversionen nutzen ein ausgereifteres Modell und bieten erweiterte Funktionen für anspruchsvollere Nutzer. Das Wichtigste bleibt jedoch bei jeder Version ein gutes, zielorientiertes Prompting. Diese sind zu finden in den hilfreichen Promptingtipps.
Die jeweils neusten Funktionen der Gratis- und Bezahlversion der grossen Anbieter findet man mit diesen Links:
ChatGPT von OpenAI
Copilot von Microsoft
Gemini von Google
Claude von Anthropic
Alternative:
Eine kostenlose und interessante Alternative bietet «duck.ai» mit grosser Privatsphäre und diversen auswählbaren Modellen (ChatGPT, Claude, Llama und Mistral)
PS: Es gibt eine Vielzahl anderer Chatbots, auf welche in diesem Rahmen aber nicht eingegangen werden kann. Im Januar 2025 hat das chinesische KI-Tool DeepSeek wegen seiner Leistungsfähigen und Opensource.Struktur in den Medien grosse Aufmerksamkeit erfahren. Das Team KI des DLH wird das Tool genauer untersuchen.
Spezialisierte Chatbots und selbst erstellte Chatbots
«GPTs» von OpenAI sind angepasste Versionen vom klassischen Chatbot ChatGPT. Es gibt eine Vielzahl von spezialisierten Themen-Chatbots. Nutzer*innen können sie für bestimmte Aufgaben oder Themen konfigurieren, ohne Programmierkenntnisse zu benötigen. Es können sogar eigene Dokumente, Skripts oder Bilder hochgeladen werden, auf welche der spezialisierte Bot sich beziehen soll. Im Bildungsbereich erweisen sich GPTs als nützlich, da sie:
- Bestimmte Fächer oder Themen mit selbst erstelltem Fokus unterrichten (24/7)
- Personalisiertes Lernen und Üben bieten
- Bei Hausaufgaben und Recherchen unterstützen
- Interaktive Lernerfahrungen schaffen
- Beim Sprachenlernen helfen
Eine Lehrperson könnte beispielsweise ein GPT entwickeln, das sich auf Mathematik konzentriert, mit Übungsaufgaben und schrittweisen Erklärungen. So entsteht eine gezielte und effiziente Lernerfahrung, die sich an die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen anpasst und sofortige Hilfe bietet.
Im untenstehenden Kapitel «Anwendungsbeispiele von KI-Tools für Lehrpersonen und SuS/Lernende» bieten sich viele Beispiele für Lehrpersonen und Schüler*innen.
Alle
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Ideen und Beispiele für Themen aller Art generieren
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Text nach klaren Vorgaben zu Stil und Länge kürzen resp. zusammenfassen lassen
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Erstfassung eines Textes nach klaren Vorgaben zu Stil und Länge erstellen lassen
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Theorien oder Argumente zu einem Thema vergleichen und die Unterschiede tabellarisch darstellen
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Codes programmieren und/oder Feedback zu einem Code geben
SuS/Lernende
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als persönlichen Tutor für inhaltliche Fragen und Übungszwecke nutzen
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Diskurse und Unterhaltungen in fiktiven Gesprächen mit dem Chatbot üben
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Grammatik und Wortschatz von Texten und Gesprächen bewerten lassen
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Texte orthographisch, grammatikalisch und stilistisch verbessern lassen, inkl. Feedback und Übungen, um künftig Fehler zu vermeiden
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Anregungen erhalten, wie eine Aufgabe gelöst werden könnte, ohne die Lösung abzufragen
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Quizaufgaben erstellen, um zu üben und auch in Gruppen zu lernen
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zu einem vorgegebenen Text Verständnisfragen erstellen lassen – diese beantworten und die Antworten bewerten lassen
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Mit Personen aus einem literarischen Text oder aus der Geschichte in einen Dialog treten, indem man dem KI-Tool deren Rolle überträgt
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Umgang mit schwierigen Kunden oder Mitarbeitenden üben, z.B. Problemsituation eingeben, dann Lösungsvorschläge generieren lassen und gezielt weiterfragen und vertiefen (siehe dazu auch «Prompting-Tipps»).
Lehrpersonen
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Unterrichtseinheiten zeitlich planen und inhaltlich strukturieren
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Übungs- und Prüfungsaufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erstellen
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Planen und Durchführen von formativen Prüfungen (z. B. in Kombination mit Onlineprüfungstools wie isTest, classtime, u.a.m.)
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Feedback zu Arbeiten und Prüfungen erhalten durch semi-automatisches Korrigieren mit Hilfe von KI-Tools, danach darauf aufbauend die eigene Korrektur erstellen
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Feedbacks von Schülerinnen und Schüler resp. Lernenden zu einer Thematik schneller und einfacher auswerten
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Für Unterrichts-Bereiche detaillierte Feedbacks und zusammenfassende Berichte erhalten, um so Verbesserungen zielführender zu gestalten
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Prüfungsfragen mit diversen Fragetypen und dazugehörigen Lösungen erstellen. Beispiel: „Erstelle mir zu Goethes 'Faust I' fünf Multiple-Choice-Fragen mit je vier Antwortoptionen und fünf Richtig-Falsch-Aussagen. Verwende die Taxonomiestufe «Analysieren» und kennzeichne jeweils die korrekte Antwort inklusive detaillierter Begründung. Das Niveau ist eine Maturaklasse im Gymnasium der Schweiz.”
Die Anmeldung bei den unten aufgeführten Tools muss derzeit noch über private Emails erfolgen (Stand 01.Oktober 2024)
Fobizz: Eine digitale Plattform, die Lehrpersonen bei der Integration von Technologie und Künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht unterstützt.
Die Hauptmerkmale von Fobizz sind:
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SuS/Lernende nehmen anonym teil: In Fobizz können Lehrpersonen Klassenräume erstellen, indem Sie sich anmelden, einen Namen eingeben, die gewünschten KI-Tools auswählen und die Dauer des Zugangs festlegen. Schüler benötigen keine eigenen Accounts; sie können einfach den geteilten Link aufrufen und ein Pseudonym eingeben, um teilzunehmen. Dies gewährleistet Anonymität und Datenschutz, da keine persönlichen Daten erfasst werden.
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Digitale Tools: Fobizz stellt verschiedene digitale Werkzeuge zur Verfügung, darunter KI-Assistenztools, die auf OpenAI basieren. Diese Tools helfen Lehrkräften bei der Unterrichtsplanung und -gestaltung und sind DSGVO-konform
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Unterrichtsmaterialien: Die Plattform bietet eine breite Palette an Unterrichtsmaterialien für verschiedene Schulstufen, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Diese Materialien können von Lehrkräften kostenlos genutzt und angepasst werden
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Fortbildungskurse: Die Plattform bietet über 250 Online-Kurse zu Themen wie KI, Programmierung und Gamification im Unterricht. Diese Kurse sind sowohl kostenpflichtig als auch in einer kostenlosen Variante verfügbar
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Ist integriert in Fobizz
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Lektionen planen
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Übungen und Arbeitsblätter erstellen in verschiedenen Formaten wie Word, PDF oder H5P
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schnell Aufgaben erstellen
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SuS/Lernenden jederzeit und überall Feedback geben
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Einblicke in den Lernfortschritt der Klasse erhalten
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Zeit sparen beim Korrigieren
Meinung des Kanals «Digitale Profis (D)»
KI-Suchmaschinen nutzen künstliche Intelligenz, um Suchanfragen zu analysieren und relevante Ergebnisse zu liefern. Sowohl Google als auch Microsoft (Copilot/Bing) haben KI-Technologien in ihre Suchmaschinen integriert.
Weitere leistungsstarke KI-Suchmaschinen:
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Perplexity.ai: Registration nicht nötig. Klare Hinweise auf Quellen, die direkt verlinkt sind. Gute Unterstützung, um Prompts zu optimieren und eine erste Möglichkeit, Resultate/Informationen aus anderen KI-Tools wie ChatGPT auf Faktentreue hin zu prüfen (copy/paste).
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Microsoft Copilot (ehemals Bing Chat) – kostenlos mit GPT4-turbo: Registration per privatem Microsoftkonto. Vorlagen von Textarten, Bildgenerator integriert. – Via privates Browserfenster geht der Zugang auch ohne Anmeldung, was jedoch keine absolute Anonymität im Netz garantiert. Bildergenerierung im Copiloten ist ohne Anmeldung aber nicht möglich, zudem bekommt man weniger freie Chats pro Tag.
Spezialumgebungen:
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Poe.com: Diese Plattform bietet eine gute Benutzerfreundlichkeit und ermöglicht es den Usern, an einem Ort diverse KI-Tools auszuprobieren, einschliesslich den leistungsstarken ChatGPT-Alternativen Gemini, Claude und Mistral. Eine Registration ist erforderlich. Für den Zugang zu gewissen Tools und Funktionen braucht es ein kostenpflichtiges Poe-Abonnement.
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Phind.com: Registration nicht nötig, unlimitierte Chats in der Gratisversion, Hinweise auf Quellen, Pro-Angebot ist kostenpflichtig.
Hinweise zu den Zugängen:
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Attraktiv ist, dass man Perplexity.ai ohne Registration nutzen kann. Das vereinfacht den Einsatz im Unterricht.
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Mit der Möglichkeit bei Perplexity.ai, Phind.com und auch bei you.com im Browser Add-ons einzurichten entsteht eine ganz neue Such- und Surf-Erfahrung (Testbrowser Chrome).
DLH-Impulsworkshops zur Thematik (Video-Protokolle)
Bewerten von schriftlichen Arbeiten & Perplexity (Quellen)
KI-Bildgeneratoren erzeugen Bilder basierend auf Text- oder Bildeingaben.
Bekannte Beispiele mit einer kostenlosen Basisversion sind
Image Creator von Microsoft (entweder eigenständig oder in Copilot von Microsoft integriert. Anmeldung nötig für Bilderstellung im Copiloten).
Ideogram
Leonardo
Adobe Firefly
Stable Diffusion 3
Die Qualität der oben genannten kostenlosen Angebote ist oft gut, haben jedoch auch Grenzen.
Adobe Firefly ist eine neue KI-Erweiterung von Adobe-Produkten. Es entstehen ansprechende Bilder und Texteffekte anhand von Texteingaben (Prompts) und neue Möglichkeiten zur Ideenfindung, Gestaltung und Kommunikation. Es ist ein Gratis-Zugang per Adobe-ID möglich. Der Zugang mit vorhandenen Lizenzen muss über die Schulen abgeklärt werden.
Sehr vielseitige Möglichkeiten für Bilder, Grafiken, Flyer, Präsentationen und Infografiken bietet Canva. Das Tool bietet einen Gratis-Zugang zum Starten und auch Edu-Lizenzen. Interessant für übersichtliche Infografiken ist auch Piktochart.
Midjourney ist zwar ein sehr populäres und leistungsstarkes Tool. Es ist aber eher nicht für einen breiten Gebrauch zu empfehlen, denn es fallen Kosten von 10-60 USD pro Monat an. Die Installation ist umständlich und die erzeugten Bilder sind öffentlich. Die ungewollte Verbreitung der eigenen Bilder kann nur mit der Pro-Version für 60 USD/Monat unterbunden werden.
Ein weiteres sehr leistungsstarkes, aber kostenpflichtiges Tool ist Photosonic.
Alle
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lizenzfreie Bilder für Präsentationen, Lehrmaterialien oder schriftliche Arbeiten erzeugen, nach klaren Vorgaben zu Stil und Inhalt
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Im BG-Unterricht (Bildnerisches Gestalten) verschiedenartige Typen von Bildern und Grafiken schnell erstellen und vergleichen
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In einem Bild fehlende Elemente generieren oder unpassende Elemente entfernen
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Mit einer Reihe von Bildern Geschichten erzählen, welche von Dritten interpretiert werden können
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Bilder generieren und von Anderen nach spezifischen Vorgaben verändern lassen - hierbei das Schreiben von Bilder-Prompts üben
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KI-generierte Bilder verwenden, um einen Text zielgerecht zu illustrieren. Zum Beispiel in einem Sicherheitshandbuch in Elektroberufen: Geeignete und evtl. auch humorvolle Bilder haben das Potential, Interesse und Motivation zu erhöhen, um die Sicherheitsanweisungen konsequent zu befolgen.
SuS/Lernende
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Für die Illustration eigener Geschichten, Gedichte oder Projekte eigene Bilder generieren lassen
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Beim Verfassen von Geschichten KI-Bilder als Inspiration nutzen, indem man z.B. bestimmte Charaktere bildlich darstellen lässt
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Eigene Geschichten mit verschiedenartigen Bildformaten illustrieren - dann passende Formate auswählen und begründen
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Bildergeschichten kreieren
Lehrpersonen
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Anspruchsvolle Konzepte mit Bildern, Infografiken und Diagrammen illustrieren, um das Verständnis zu erleichtern
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In der Informatik die Funktionsweise von Tools und Systemen bildlich illustrieren
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Im Deutschunterricht/in Kunstgeschichte überraschende oder gefälschte Bilder diskutieren
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Unbekanntere, aber hilfreiche Diagramme wie z.B. das Sankey Diagramm mit aktuellen Beispielen vorstellen
KI-Analysesysteme für PDFs, Texte, Bilder und Videos
KI-Analysesysteme können verschiedene Medienformate wie PDFs, Texte, Bilder und Videos lesen und analysieren. Durch Interaktion und Befragung ermöglichen sie ein besseres und schnelleres Verständnis von Lehrbüchern, Texten, Skripten, Handouts, Präsentationen sowie Bildern und Videos. Die Antworten basieren ausschließlich auf dem jeweiligen Dokument, Bild oder Video. User haben also die Kontrolle darüber, woher die Antworten und Ergebnisse auf ihre Fragen oder Aufforderungen stammen.
Wichtig ist das Urheberrecht bei den verwendeten Medien zu beachten.
Ein bekanntes Tool ist ChatPDF. Es bietet eine kostenlose Version an, die es den Nutzenden ermöglicht, mit PDF-Dokumenten zu interagieren, Inhalte zusammenzufassen und Fragen zu beantworten. Dieser kostenlose Plan ist jedoch mit bestimmten Einschränkungen verbunden, wie einer maximalen Dateigröße von 10 MB, der Möglichkeit, 3 PDFs pro Tag hochzuladen, und einer Obergrenze von 50 Fragen pro PDF. ASKyourPDF ist eine ebenbürtige Alternative zu ChatPDF.
ChatGPT hat auch entsprechende attraktive Anwendungen im Angebot, um die unterschiedlichsten Medien zu analysieren.
Persönliches Wissensmanagement, Notebook inkl. Podcast-Funktion
Ein sehr leistungsstarkes Tool ist Notebook LM von Google. Mit diesem Werkzeug können Benutzer*innen verschiedene Arten von Inhalten hochladen, darunter Google Docs, PDFs und Texte, die die KI dann analysiert und als Wissensbasis verwendet. Es entsteht eine personalisierte KI, die mit den für den Nutzer relevanten Informationen vertraut ist und mit der man differenziert interagieren kann. Man kann das Tool auch als persönlichen KI-Assistenten nutzen (als Lehrperson oder als Schüler:in/Lernende)
Man sogar auch vom Inhalt einen Podcast erstellen lassen Zwei virtuelle Personen diskutieren dann über den Inhalt, heben Wichtiges hervor und fassen zusammen. Besonders hervorzuheben ist die neue interaktive Funktion. User können via Audio/Mikrofon in das laufende Gespräch eingreifen («dreinreden/unterbrechen») und Fragen stellen oder Anmerkungen machen.
Hier ein Beispiel (englisch)
Auch in Fobizz gibt es ein Podcast-Tool, es heisst «Podcast erstellen». Man kann eigene Inhalte hochladen und es wird dazu auch ein Dialog zwischen zwei Personen erstellt. Das Eingreifen in das laufende Gespräch ist hier jedoch nicht möglich.
Download: In Notebook wie bei Fobizz kann man den Podcast auch als Audiofile herunterladen für weitere Verwendungen.
Videos zusammenfassen und analysieren
Es gibt mittlerweile diverse leistungsstarke Tools, die auch lange Videos zusammenfassen, sei es auf Youtube, anderen Websites oder selbst hochgeladene Videos. Die leistungsstärksten Tools verlangen nach einer Lizenzgebühr. Die Textversion resp. die Scripts der Videos kann man dann optional auch in anderen Tools analysieren, Aufgaben dazu erstellen lassen etc. (z.B. in ChatGPT, Fiete, Perplexity.ai, etc.).
Ein gutes Gratis-Tool ist summarize.tech
Alle
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Einen PDF-Text zusammenfassen, der Detailgrad ist einstellbar
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Eigene PDFs aus diversen Dokumenten und Quellen zusammenstellen - danach das neue Gesamt-PDF befragen
SuS/Lernende
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Texte und Artikel in PDF-Form durch das Befragen besser verstehen
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Zusammenfassungen machen lassen und diese selber editieren und ergänzen
Lehrpersonen
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Texte und Artikel, von deren Qualität man überzeugt ist, können in ein einziges PDF zusammengefasst werden. Dieses kann als Quelle für qualitative Extrakte, Fragen und Antworten dienen
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Fachartikel in PDF-Form können schneller auf ihre Eignung für den Unterricht untersucht werden
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Beispiel: Schülerinnen und Schüler resp. Lernende sollen zu einem sensiblen Thema kompetenter werden, bei dem Unwahrheiten im Web zirkulieren. Nun kann es ein grosser Vorteil gegenüber ChatGPT sein , sich in einer “geschützten und bekannten Inhalts-Umgebung” zu bewegen, nämlich in dem von der Lehrperson freigegeben Inhalt eines PDFs. So können Fragen inhaltlich korrekt beantwortet und Dinge besser verstanden werden.
Diktier- und Transkribier-Funktion (Windows)
MS Word und OneNote enthalten im Start-Menu eine KI-unterstützte Diktier- und Transkribier-Funktion. Man kann einen Text diktieren und bekommt in Echtzeit das Gesprochene als Text (in verschiedener Microsoft Textsoftware). Man kann zudem ein Audio- oder Video-File hochladen und den Inhalt transkribieren lassen und erhält ebenfalls ein Textfile.
Alle
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Ein Videotutorial oder eine Podcast-Folge transkribieren lassen und dann den transkribierten Text mit ChatGPT weiterverarbeiten. Man kann den Text zusammenfassen lassen oder dazu Übungs-Fragen inkl. Antworten generieren lassen
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Skripts zu Audiofiles von Vorträgen oder Vorlesungen erhalten
SuS/Lernende
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Den Dialog einer Filmszene analysieren, in mehreren Sprachen möglich
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Das eigene Sprechen in einer Fremdsprache aufnehmen, transkribieren und dann in ChatGPT korrigieren lassen. Mit Hilfe von ChatGPT personalisierte Übungen zu den aufgetretenen Fehlern erstellen lassen
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Audiofiles von Hochdeutsch-Interviews für die interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA), Matura-Arbeiten oder die Vertiefungsarbeit (VA) transkribieren lassen und so die Abtipp-Arbeit umgehen
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Schülerinnen und Schüler resp. Lernende dokumentieren bei einer Tages-Exkursion alles, was sie beobachten, und halten es via Mikrofon als Text fest. Sie erfassen auf diese Weise voraussichtlich mehr Gedanken, weil sie wissen, dass sie die Audioaufnahmen später nicht abtippen müssen. Sie speichern das Transkript-Dokument ab und reflektieren den Text. Sie erstellen später eine Version 2 des Textes und schreiben eine kleine Reflexion: Was haben sie verändert - wie und warum?
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Schülerinnen und Schüler resp. Lernende können bei einem Interview mit Passant:innen oder Expert:innen zu einem Thema die Fragen stellen (Hochdeutsch) und sich ganz auf die Person und das Gesagte (Hochdeutsch) konzentrieren und ad-hoc reagieren (wie bei einem halbstrukturierten Interview). Weil das zeitaufwändige Abtippen der Aufnahme entfällt, kann man gut Zusatzfragen stellen, wenn die Situation dies nahelegt.
Lehrpersonen
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Transkription einer Diktat-Aufnahme, z. B. für den Fragetyp “Diktat” in isTest, Classtime oder anderen. Diese kann für Hörverständnis-Übungen eingesetzt werden.
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Unterrichtsmaterialien und eigene Übungen schneller erstellen, wenn die Inhalte zuerst als Sprachaufnahme und dann die Transkription eingegeben werden.
Videos, Präsentationen und Avatare
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Texteingaben (Prompts) in Präsentationen, Videos, Folien, Flyer und andere Dokumente umzuwandeln.
Effiziente Tools zur Erstellung von Präsentationen sind sendsteps (sehr schnelle Produktion), beautiful.ai (hochstehende Grafiken) und das vielseitige Tool Gamma.app.
Canva.com und Microsoft-Designer bieten Vorlagen für Folien und Flyer an, die auf Wunsch an die entsprechenden Social-Media-Formate angepasst werden.
Die leistungsstarken KI-Videotools heygen.com und synthesia.io ermöglichen die Erstellung sehr realistischer Videos, Avatare und Vorlagen. Bei heygen gibt es ein begrenztes Gratisangebot. Bei synthesia kann eine Datei probeweise kostenlos erstellt werden; danach ist das Tool kostenpflichtig.
Es gibt mittlerweile eine Reihe von Tools, die aus Textprompts kurze Videos erstellen können. Im Bildungskontext müssen Videos aber meist sehr spezifisch und genau sein. Hier scheitern diese Tools in den allermeisten Fällen. Diese Übersicht zeigt populäre Tools die ausprobiert werden können.
Hinweis: Foliengeneratoren sind noch nicht perfekt, können aber viel Zeit sparen und für Abwechslung sorgen. Dabei muss überprüft werden, ob beispielsweise ein Download als PowerPoint zur weiteren Bearbeitung möglich ist oder nur im Fotoformat oder als PDF-Datei.
Zudem ist zu beachten, dass man nicht ganz sicher sein kann, was bei cloudbasierten Gratistools mit den eigenen Inhalten geschieht. Für persönliche Inhalte resp. intellektuelles Eigentum nutzt man vermutlich besser lokale Tools.
DLH-Impulsworkshops zur Thematik (Video-Protokolle)
Videotool Synthesia spart Zeit in der Vorbereitung von Unterricht
Die Nutzung von Discord zur Kommunikation innerhalb einer User-Community ist empfehlenswert. Dort können Nutzende Tipps von anderen Mitgliedern erhalten und selbst Inhalte erstellen, ähnlich wie bei dem Bildgenerator Midjourney und dem Kürzestvideo-Generator Pika. Viele KI-Angebote haben einen Discord-Server.